Araucaria araucana Anden-Tanne, Chilenische Araukarie, Schlangenbaum, Schuppentanne

Equisetum hyemale Winter-Schachelhalm

Ginkgo biloba Ginkgo, Fächerblattbaum, Elefantenohrbaum, Silberaprikose, Weltenbaum, Mädchenhaarbaum

 

Araukarien

Araucaria [von arauca], Araukarie, Südtanne, Gattung der Araucariaceae mit 15–20 Arten in Südamerika und dem australisch-ozeanischen Raum. Die Araukarien bilden immergrüne, im Alter bis hoch hinauf astfreie Bäume, deren Äste oft in auffälligen Scheinquirlen stehen. Die schraubig angeordneten Blätter sind breit nadelförmig mit mehreren parallelen Nerven oder linealisch-pfriemlich. Bezüglich der Blütenverhältnisse herrscht Diözie* vor.

Araucaria araucana (Araucaria imbricata, Andentanne, Chiletanne): Diese durch ihre lanzettlich-dreieckigen, scharf stechenden Blätter gut kenntliche Art wird 35–40 m hoch (♂ Pflanzen sind kleiner) und bildet, teils in Reinbeständen, teils zusammen mit der Südbuche Nothofagus, im Küstengebirge von Chile und an den Andenhängen in Höhenstufen zwischen 600 und 1800 m die urzeitlich anmutenden "Araukarienwälder". Da die Andentanne gutes Nutzholz für Möbel und Furniere liefert, sind die Bestände vor allem auf chilenischer Seite durch jahrzehntelangen Raubbau der Holzindustrie stark dezimiert. Den einheimischen Pehuenche-Indios dagegen gilt die Andentanne als heilig, und sie sammeln lediglich die eßbaren, fett- und eiweißreichen Samen ("Pinones") für die eigene Ernährung und die ihrer Tiere. Inzwischen wurde die Andentanne in die Rote Liste aufgenommen und ihr internationaler Handel nach dem CITES (Artenschutzabkommen) untersagt.

Eine weitere südamerikanische Art ist Araucaria angustifolia (Araucaria brasiliana, Brasilkiefer, auch als Brasilianische Schmucktanne oder "Pinheiro" bezeichnet), die sich von der Andentanne durch schmälere Blätter unterscheidet. Sie bildet im südbrasilianischen Bergland zwischen 600 und 1800 m ausgedehnte "Araukarienwälder" und ist einer der forstwirtschaftlich wichtigsten Bäume Brasiliens, dessen Holz ebenfalls für Möbel und Furniere verwendet wird; die intensive Nutzung führte aber auch hier zu einer drastischen Abnahme der Bestände. Ihre Samen (Pinhoes) waren lange Zeit eine wichtige Nahrung für die Ureinwohner und werden noch heute auf den Märkten verkauft.

Ebenfalls zur Sektion Columbea gestellt wird die auf die niederschlagsreichen, tropisch-subtropischen Küstenregionen von Queensland (Australien) beschränkte Araucaria bidwillii (Bunya-Bunya-Baum).

Meist schmale, einnervige Blätter, ein dünnes Hypokotyl und epigäische Keimung kennzeichnen die Sektion Eutacta, zu der die von der Norfolk-Insel stammende Araucaria heterophylla (Araucaria excelsa, Norfolktanne, Zimmertanne) gehört. Die Art wird in ihrer Heimat bis über 60 m hoch, besitzt schmale, sichelförmig einwärtsgebogene, ca. 1,5 cm lange Blätter und wird oft als Zimmerpflanze kultiviert.

Araucaria cunninghamii ist auf Neuguinea und die Küstenregionen von Queensland und Neusüdwales beschränkt. Zahlreiche endemische Arten kommen in Neukaledonien vor, wo die Gattung ihren größten Artenreichtum erreicht. – Erdgeschichtlich erscheinen die Araukarien sehr früh. Wahrscheinlich reichen sie bis in die obere Trias, sicher aber bis in den Jura zurück und können damit als lebende Fossilien gelten. Eindrucksvoll sind vor allem die vermutlich spätjurassischen Zapfenfunde von Araucaria mirabilis aus Patagonien. Zumindest im Mesozoikum kennt man Funde auch von der Nordhemisphäre (z. B. aus Nordamerika und Europa), etwa ab dem Tertiär bleibt die Gattung aber ausschließlich auf die Südhalbkugel beschränkt. 

*Diözie: Zweihäusigkeit - mänliche und weibliche Blüten kommen auf getrennten Individuen vor

Winter-Schachelhalm Equisetum hyemale

 

Am auffälligsten ist der Winterschachtelhalm während der kalten Jahreszeit in Laubwäldern, weil er dichte Rasen von Sprossen hervorbringt, die sich in ihrer charakteristisch dunkelgrünen Farbe besonders bei Schnee deutlich von der Umgebung abheben.

Er gehört mit seinen praktisch unverzweigten Trieben zu den primitiveren Formen der Schachtelhalmgewächse, die ihren Entwicklungsschwerpunkt in der Karbonzeit vor über 300 Millionen Jahre hatte. Ein Teil der Steinkohle geht auf Schachtelhalmgewächse zurück! Fast alle der zahlreichen, teils baumgroßen Vertreter dieser Pflanzenklasse sind seit dem Ende des Erdaltertums ausgestorben. Auch die zu den heutigen Schachtelhalmen führende Entwicklungslinie hatte vor 200 Millionen Jahren ihre größte Vielfalt überschritten und ist heute weltweit auf eine einzige Gattung mit zwei Dutzend Arten beschränkt. Somit ist der Winterschachtelhalm diejenige heimische Pflanze, die man am ehesten als lebendes Fossil bezeichnen kann.

Ihr Überleben verdankt dieser und verwandte Schachtelhalme vor allem der vegetativen Vermehrungskraft ihrer vielen unterirdischen Wurzeltriebe, die bis zu vier Meter herabreichen und Wurzelknollen tragen, aus denen auch nach Jahren neue Triebe ausschlagen können. Deswegen kann man Schachtelhalme auch kaum ausrotten. Zusammen mit dem Gift Palustrin führt der extrem hohe Gehalt an spitzen Kieselsäurekristallen dazu, dass die oberirdischen Teile der Pflanze kaum abgefressen werden. Früher hat man Holz und Metall mit den getrockneten Trieben poliert, deswegen nannte man die Pflanze auch Zinnkraut. Selbst Griffel der Schreibtafeln ließen sich mit einem Stengelglied des Winterschachtelhalms spitzen.

Wie bei Moosen und Farnen gibt es auch bei Schachtelhalmen eine geschlechtliche Vermehrung mit einem Generationswechsel. Was wir als Schachtelhalm sehen, ist nur die ungeschlechtliche Generation, die Sporen hervorbringt, aus denen sich die winzigen, kaum auffindbaren geschlechtlichen Planzen entwickeln. Die Befruchtung findet wie im Tierreich über bewegliche, schwimmende Spermazellen statt – „moderne“ Pflanzen haben diese primitive Art der Befruchtung längst „abgeschafft“, mit Ausnahme des ebenfalls als lebendes Fossil geltenden Gingkobaums.

Quelle: Auszug von: www.botanik-steinburg.de

Ginkgo, Fächerblattbaum, Elefantenohrbaum, Silberaprikose, Weltenbaum, Mädchenhaarbaum Ginkgo biloba

 

Hoffnungssymbol Ginkgo

Seine unglaubliche Vergangenheit und seine brillanten Chancen für die Zukunft lassen den Ginkgo für unsere heutige Welt zu einem großen Symbol werden: das Symbol für einen Weltenbaum, das Symbol für Stärke und Hoffnung.Viele Kulturen verehren den Ginkgo aber auch als Symbol für ein langes Leben, Fruchtbarkeit, Freundschaft, Anpassungsfähigkeit und Unbesiegbarkeit. In China und Japan gibt es zahlreiche Tempelanlagen und heilige Pilgerorte, wo riesige Ginkgoveteranen wachsen. Manche erreichen gewaltige Höhen von bis zu 40 Metern und einen Umfang von 10 oder gar 16 Metern. Ein Alter von mehr als 1000 Jahren ist keine Seltenheit für diese Baumriesen. Die besonders von den weiblichen Besuchern geschätzt werden. Die Bäume sind für sie ein Symbol für Liebe und Fruchtbarkeit. Die asiatischen Frauen beten an den Bäumen um die Erfüllung elementarer Wünsche wie z.B. die Bitte um Nachwuchs und genügend Muttermilch.
Aber nicht nur die Bäume als Ganzes, auch die Samen und Blätter erfreuen sich einer großen Wertschätzung. Ginkgoblätter verwendete man sogar zeitweise als Zahlungsmittel in China oder man legte sie zwischen zwei Buchseiten, um Schädlinge fern zu halten. Während die Blätter vorwiegend im medizinischen Bereich verwendet wurden, galten die geschälten und gerösteten Samen als ausgesuchte Spezialität. Die so genannten „Pa-Ke-Wo“ waren feierlichen Anlässen vorbehalten. Dem Kaiser wurden sie als Tribut dargebracht. Roh erinnern die stärke- und eiweißhaltigen Damen im Geschmack eher an Kartoffeln.

 

Ginkgo — Wanderer zwischen den Zeiten…

Die Ursprünge des Ginkgo reichen in ein Zeitalter zurück, das wir uns kaum vorstellen können. Manche Wissenschaftler geben dem Ginkgo eine Geschichte von 300 Millionen Jahren. Schon bevor die Saurier lebten, sollen Vorfahren des Ginkgo die Erde großflächig besiedelt haben. Der Großteil der Ginkgoarten hatte sich schon in der Kreidezeit nach Ostasien zurückgezogen. Hier überlebte auch Ginkgo biloba die Eiszeiten.
Eines der wesentlichen Merkmale des Ur–Ginkgo–Baumes waren die feingabeligen, in verblüffender Vielfältigkeit ausgebildeten „Blätter“. So gab es neben zungen- bis nadelförmigen Blättern zweifach- oder vierfach geteilte und mehr als vierfach geteilte „Blätter“. Während eines Millionen Jahre dauernden Entwicklungsprozesses entstand aus diesen Urformen das heute weithin so bekannte und symbolhafte zweigeteilte Ginkgoblatt. Dieses aus den einstigen Nadeln zusammengewachsene Fächerblatt ist ein Phänomen in der Pflanzenwelt, das den Ginkgo seinen besonderen Reiz verleiht. Ein unverwechselbares Charakteristikum ist der mehr oder minder tiefe Einschnitt des Blattes. Die Farbigkeit der Blätter variiert zwischen hell- und graugrün bis zu herbstlich Goldgelb. Die Blätter sind relativ dick wie mit einer zarten Wachsschicht überzogen. Diese Merkmale werfen die Frage auf, in welche Pflanzenklasse der Ginkgo einzuordnen ist. Wegen der teilweise nadelförmigen Blätter der Ginkgo – Vorfahren könnte man ihn zu den Nadelgehölzen zählen. Dafür spricht auch, dass der Ginkgo entfernt an eine Konifere erinnert.
Angesichts der heutigen Blattform erscheint er eher zu den Laubbäumen gehörig. Diese Einordnung würde auch den Laubwechsel

(Verfärben und Abwerfen der Blätter im Herbst) erklären. Der Ginkgo biloba ist weder ein Laub- noch ein Nadelbaum, vielmehr bildet er eine eigenen Pflanzenfamilie und vereint unter dem Namen „Ginkgoales“ viele exotische, fossile Arten.

Quelle: Auszug aus „Mythos Ginkgo“ Buchverlag für die Frau

 

Ginkgo – ein Baum und seine Namen

Der Ginkgo hat im Laufe der Jahrhunderte eine Vielzahl von Namen erhalten. Alle zeugen sie davon, wie der Baum stets die Phantasie seiner  Betrachter anzuregen vermochte: Goethebaum, Mädchenhaarbaum, Elefantenohrbaum, Entenfußbaum, chinesischer Tempelbaum, Fächerblattbaum oder Großvater-Enkel-Baum.
Offiziell tauchte er 1578 in der chinesischen Literatur unter der Bezeichnung „yin hsing“ bzw. „ya chio“ auf, was soviel wie „Silber–Aprikose“ heißt auf und auf die silbrig schimmernden Samenanlagen hinweist. Im Laufe der Zeit gelangte der Name von China nach Japan. Als „ginkyo“, „ginnan“ und „icho“ ging er in den japanischen Wortschatz ein. Davon ist heute „icho“ (wörtlich: Entenfußbaum) in Japan die gebräuchlichste Bezeichnung als Anspielung auf die Blattform.

Dass er heute bei uns vor allem unter dem Namen „Ginkgo“ bekannt ist, geht wahrscheinlich auf einen sich hartnäckig haltenden Schreibfehler zurück, der sich seinerzeit bei der botanischen Erfassung eingeschlichen hatte. Damals wurde aus dem „y“ in „Ginkyo“ ein „g“. Der Fehler unterlief dem deutschen Arzt und Botaniker Engelbert Kaempfer (1651-1716) bei der Transkription des japanischen Namens in das Lateinische und wurde von Carl von Linné übernommen. Linné erweiterte bei der Einordnung des Ginkgo in sein Klassifikationssystem um den Zusatz „biloba“, die Zweilappigkeit der Blätter bezeichnend. „Mädchenhaarbaum“ („Maiden hair tree“) nennt man den Ginkgo im angelsächsischen Sprachraum im Hinblick auf die dem eleganten, exotischen Frauenhaarfarn ähnelnden Blätter. Die Franzosen kennen ihn unter dem Namen „Arbe aux quarante ecus“ (Vierzig-Taler-Baum). Diese Anspielung auf seinen Preis basiert auf der Geschichte des Franzosen, der 1780 die ersten Ginkgobäume für 25 Guineen(=40 Taler) von einem englischen Gärtner kaufte. Seltener wird der Ginkgo in Frankreich

„Tausend-Taler-Baum“ genannt- eine bildhafte Umschreibung für die Goldfärbung und den Fall der Blätter im Herbst.

Viele Bezeichnungen, die bereits in Asien über den Baum gefunden wurden, sind heute noch anzutreffen, wie Großvater-Enkel-Baum oder Elefantenohrbaum. Da er häufig in der Nähe von Tempeln oder anderen Kultstätten anzutreffen ist, nennt man ihn auch Tempelbaum. In Deutschland hört man in Anlehnung an Goethes Ginkgo-Gedichte oft Goethebaum, aber auch Weltenbaum oder Fächerblattbaum.

Quelle: Auszug von: ginkgo88.wordpress.com

 

 

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