01.05.17 Villa Kuriosum

Borsäuretrimethylester-Wesen


Einige Texte und Photos von mir die ausserhalb der Villa Kuriosum entstanden sind und meine

Endzeit-(Roman-Tische) Ader widerspiegeln ...

Netzeauswasser ist übrigens mein Künstlername ....

Toxo


Vergangenes  ...

Netzeauswassser

 

  Unter den Ozeanen welche Netze aus Wasser bilden

 Bewegen sich Seetangwälder in windlosen Tiefen

  Unter meiner Haut die mich umspannt

 Verbergen sich grinsende Gesichter und dämonische Fratzen

 

(Lyric by Netzeauswasser -ADC-DCR-PI-DHI-2003-Okt.)


Strom des goldenen Sandes

(Ein Streifzug durch die denaturierten Blicke des Wesens)

 

Über den Spaltensystemen der Schwarzkäfer – die hier ihre fadenförmigen Spuren hinterließen

In des Schierlings Schattenwurf, hinter den sich zurückziehenden Taumellolchgräsern ein shemenhaft zu erkennendes Geschöpf herannaht

In den Händen hält es die Aschebilder seines Plasmaleibes am Wendepunkt der Tage

 

 Zwischen bizarren Skeletttürmen, dem Aussehen nach wie erstarrte Wasserfälle

spannen sich Kabel wie verkohlte Sehnen und elektrisieren die flammenden Luftschleier

 Aus der hereinbrechenden Nacht werden die Entladungsschauer als leises, periodisches Knistern herausgewaschen

Augfgesprungene Kristallmuster im Kaltlicht eingefangen

 

Strom des goldenen Sandes

 

  Hoch über den verwitterten Stahlkonstruktionen – in der Unruhezone – ziehen rotschimmernde Wolkenfetzen dahin

 Die aufgetriebene Glut portugisicher Galeeren die ihre brennenden Fangarme tief in die salzigen Fluten des Abyssals eintauchen

Die denaturierten Blicke des Wesens driften hinein und gebären strukturgeschwächte Welten

 

 Der Raum in dem es sich Anfangs befindet wirkt helligkeitsüberflutet und in seiner Ausdehnung unendlich

Gleich einem kollabierenden, stellaren Kern

Silberbenetzte Pupillen brechen sich zerstrahlend darin

solargeblended wendet es sich ab

 

Strom des goldenen Sandes

 

 In der Ferne steht ein vernarbtes Haus das verlassen in den Horizont schneidet

Von versteinerten Flechten rippenartig überzogen

Der Zeitstrom hat es ganz brüchig und grau gemacht

Schönheit strahlt es dennoch aus

 Das Wesen trägt die Farben der verwitternden Gemälde und löchriger Teppischreste von den vergehenden Bruchstücken

Hüllt sich damit ein und wird zur luminophoren Gestalt

Es trinkt aus rabenschwarzen Augen, aus Speichelseen, aus rauchgefüllten Lungenflügeln bis der Tag die atemspendenden Chlorophyllseen auffüllt

 

Strom des goldenen Sandes

 

Die Gesänge der Krähen bringen den Wind der von den fernen Araukarienwälder, den moosbehangenen Lianen der Mondberge und den Sicheldünen der Namib heraufweht

 Die Eisfelder welche die Gebirgszüge wie zäh dahinschwimmendes Metall überziehn schneiden schier endlose Gänge in den Fels

 

Und die tiefen Blicke des Wesens tragen eine  Galaxie von Wahrnehmungen heraus

 Smaragtgrüne Kraterseen

 Sturmgepeitschte Schwefelterrassen über ausgedehnten Sumpflandschaften

 Palmenstammarige Säulen umsäumen die phantastischen Abgründe des Garganta Del Diablo

 

 Strom des goldenen Sandes

 

Und alsbald kehren die Schatten zurück und es gleitet in das Tal der zehntausend Dämpfe

 Wo die schwarzen Schlote wie spukenden Giganten emporwuchsen und sich aus feurigem Rachen ausspien

 Die Glut der Erde herausgetragen – wie Dottermatterial aus dem schreiverzerrtem Leib

 Zu Stein und Staub gewordene Embryonenbruchstücke

Nährboden erblühender Riffe und Seegraswiesen

Fetzenfische bauen sie in Perlmutröhren ein

  Hinter urzeitlichen Basaltmonolithen unter sonnengeschützten Verstecken treibt auch Es dahin

Im Chaos der Ursuppe

Formverändert im Strom des goldenen Sandes

 

 ( Lyric by Netzeauswasser 05-11-2221-2008-09-16)


Die Zone

in welcher sonnenlose Gestalten in erstickenden Stimmen flüstern ...
... e-nozeid   nezie-do   one-zeit   zee-i-don

 

 Staubbehaftet ass ich die gefallenen Zungen

 Füllte das Universum mit entblöster Zeit

 Durchbrach schmerzgesottene Räume

 Eingehüllt und farbdurchtränkt wälzen sich Syntheseaugen körperlos im Strahlenmeer

 Ionenschrott

 

Geblendet - das solare Treiben aufsaugend - vereinigen sich Phalluslider die sich umeinander winden

 Es strömen lustvolle Geschöpfe aus ihnen

Verkabelte Gedankenverschmelzungen

 e-nozeid   nezie-do   one-zeit   zee-i-don

 die Zone

 

 Schallende DNA-Sequenzen erschaffen zeitverlorene Wesen

 Im Chaos tänzeln sie umhin im pulsierenden Zustand des Wahns

 Die Bewegungen der traumreszierenden Schatten ein delirisches treiben

 

Sonnenlose Gestalten flüstern in erstickenden Stimmen

Als bleiche Gedankenleichen mit erloschenen Pupillen

Nunmehr kahle Faserskelette im leeren Raum

 

 Mein Anklitz - ein steinerner Monolith - erwächst aus zerweinten Körpern

Schlürfe mich ziellos durch schreiende Münder in die Schlucht des Zwie-Lichts

 Ertrinkende Vogelschwingen durchziehen sie als Abgötter der Einsamkeit

 e-nozeid   nezie-do   one-zeit   zee-i-don

 die Zone

 

 (Lyric by Netzeauswasser-ADC-PI-DHI-DCR-2008-09-25)


Tastende Versuche

(In der Enge zittert ein mondbleicher Android)

 

 Wir betreten den Raum

 Die automatischen Glastüren öffnen sich geräuschlos

 Surrende Neonröhren durchleuchten die Plexiglaskorridore

 Kahlköpfige Kinder mit Sauerstoffmasken und dem blasen Gesichtsausdruck von Chemotherapie

 schlürfen zähneknirchend Milchkakao

 

Tastende Versuche

 

In der Enge zittert ein mondbleicher Android

 Eine verödete Menschmaschine

 Gewirr aus Schläuchen und Fleisch

 Sein Gesicht ist eine durch Neuordnung veränderte Maske

 Der Geist der willenlosen Puppe

 

Tastende Versuche

 

Fensterlos - in einer Zelle - sitzt ein Junge im Lichtspalt des Türschlosses

Geschrei - wie aus gebärenden Katzenleibern - dringt erstickend aus dem End-Raum

 Eine kleine Kreatur im Gummikäfig

 Er spuckt seine abgekauten Fingernägel gegen Wände aus Tranquilizern

 

Eiswasserumspülter Körper

 Der Schock durchfließt Haut, Adern und Knochen

 Das Pendel des Lebens zuckt

 Die Zeit - als subtrahierte Gestalt - durchwandert denaturierte Räume

 

Isolation

 Tastende Versuche

 

Gehunfähige Bondagewesen mit ausgehungerten Gliedmaßen

 Modifiziert und unbeweglich

 Gezwungen in zerschlagenen Spiegelbildern zu wohnen

 An Multifunktionsbetten gefesselt

 Flüchten sich in entgegenschreiende Flimmerboxen

 

 Das Irrgartenlaufen von Jungen und Alten

 Der uralte Ritus unserer reptilischen Intelligenz

 Nunmehr ein amnesischer Patient

 

 (Lyric by Netzeauswasser ... 2008)


 

 

DIE FLUT DER WORTE

etrow  red  tulfeid

 

Maschinenstampfen verwischt die Nacht

Durchbricht und berauscht die Gedanken

Erwartungsvolle Pupillen formen einen Kreis um schwarze Strichcodes

 

etrow red tulfeid

 

Tausende Worte niedergeschrieben warten auf ...

... Warten auf die glühenden Augen die sie aufsaugen

 Auf die verschlossenen Münder die jene aussenden

 Sie ausschrein

 

etrow red tulfeid

 

 Die tröstenden Laute formen Sätze die durchs sterbende Dunkel irren

 Wie elektriesierte Nervenschweife

 Die sich aneinanderknüpfen und sich zu einem abstrahierten Gebilde formen

 Welches pulsiert

 Und so dringen immerzu neue Strukturen ineinander

 

etrow red tulfeid

 

Zeichen-Adern entfalten, umweben und durchsetzen die leeren Zeilen dazwischen

 Ein Hauch von Leben zieht vorüber

 Die Flut der Worte transformiert die Innerlichkeit

 

etrow red tulfeid

 

 (Lyrics by: NETZEAUSWASSER 200?)

Der orangerote Baum

(Tannenberg und Annaberg Februar 2022, Smartphone-Photos)


 

 

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