Einleitung

 

Viele Pflanzen sind giftig, wenn sie innerlich aufgenommen werden, das ist allgemein bekannt. Bemerkenswert ist, dass auch das bloße Berühren bestimmter Pflanzen zu ernsthaften Gesundheitsschäden führen kann. Brennnesseln sind in diesem Zusammenhang eher harmlos, aber besonders in den Tropen kann man weitaus stärker wirkenden Pflanzen begegnen. Sie können starke Schmerzen, Hautreizungen, Blasen und bleibende Narben verursachen. Von manchen Bäumen heißt es sogar, dass vom Baum herabfallende Regentropfen die Haut reizen können. Andere Pflanzenarten können zu Allergien führen oder zu Erblindung, wenn man sich nach ihrer Berührung die Augen reibt.

Diese Zusammenstellung gibt einen Überblick über kontaktgiftige Pflanzen der Welt, die für Reisende relevant sein können.

Informationen über dieses interessante Thema sind normalerweise über die unterschiedlichsten Quellen verstreut. Sie befinden sich z.B. in wissenschaftlichen Werken über Dermatologie oder Botanik, in Pflanzenführern, Reiseliteratur oder Zeitschriften. Die seltene Spezialliteratur zum Thema beschreibt meist die Wirkung bestimmter Pflanzenarten auf Arbeiter, die ihnen jahrelang ausgesetzt sind. Allerdings sind nur wenige davon auch bei gelegentlichem Kontakt gefährlich, so dass für Reisende wichtige Informationen zwischen vielen irrelevanten Informationen versteckt sind. Für dieses Dokument wurden die verfügbaren Informationen gesammelt und verdichtet.

 

Wirkungsprinzipien

 

Wehrhafte Pflanzen benutzen unterschiedliche Techniken, um ungebetene Besucher fernzuhalten.

Mechanisch verletzende Stacheln, Dornen oder Widerhaken. Weniger offensichtlich, aber auch rein mechanisch, wirken scharfe Kanten von Gräsern, die Schnittwunden hervorrufen können. Auch die feinen, sich leicht ablösenden Haare auf einigen Bambusarten (die ebenfalls zur Familie der Gräser gehören) können in die Haut eindringen und ein Jucken hervorrufen. Über solche Verletzungen in die Haut gelangender Schmutz kann außerdem Sekundärinfektionen hervorrufen. Das mechanische Wirkprinzip ist nicht Gegenstand dieses Dokumentes, stellvertretend für die außerordentlich vielen mechanisch wirkenden Pflanzen ist nur die weitverbreitete Opuntie mit ihren fast unsichtbaren, leicht abbrechenden Widerhaken beschrieben.

Chemische Pflanzengifte können ohne mechanische Verletzung in die Haut eindringen. Wenn beispielsweise der Saft einiger Arten auf die Haut gelangt, können schmerzende Hautreizungen oder sogar irreversible Schäden folgen. Gelangen solche Pflanzensäfte, z.B. von abgebrochenen Zweigen, über die Hände in die Augen, kann das Opfer zeitweilig oder bleibend erblinden. Gefahr besteht auch, wenn man Material solcher Pflanzen in ein Feuer wirft, denn der Rauch kann die Haut reizen und zu Blindheit führen. Typische Vertreter gehören zur Familie Euphorbiaceae, es gibt aber viele weitere Arten. Andere Pflanzenarten wie der Upas-Baum enthalten einen Saft, der zwar nicht hautreizend ist, aber tödlich sein kann, wenn er in kleinsten Mengen in die Blutbahn gelangt.

Phototoxisch wirkenden Pflanzen gehört z.B. der Riesen-Bärenklau. Sein Gift wirkt nur, wenn die Haut gleichzeitig stärkerer Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist.

Mechanisch-chemisch wirkende Pflanzen verletzen die Haut des Opfers mechanisch und bringen gleichzeitig ein Gift in die Haut ein. Das Resultat ist meist ein sofort einsetzendes starkes Brennen der Haut. Bekanntester Vertreter ist die weltweit mit unterschiedlichen Arten verbreitete Brennnessel, es gibt aber viele weitere Arten. Die meisten stammen aus den botanischen Familien Urticaceae und Euphorbiaceae. Einige wirken sehr viel stärker als die Brennnessel. Unter dem Elektronenmikroskop sind bei Brennnesseln glasharte hohle Nadeln erkennbar, die mit Gift gefüllt sind. Bei Berührung bricht die Nadel ab und hinterlässt eine schräge Bruchstelle, die wie eine Injektionsspritze in die Haut eindringt und das Gift freisetzt.

Allergisierend wirkende Pflanzenarten gibt es vor allem in der Familie Anacardiaceae. Beispiel sind die in Nordamerika vorkommenden Toxicodendron-Arten. Ein erstes Zusammentreffen mit ihnen bleibt meist ohne sichtbare Folgen, aber je öfter man in Kontakt mit ihnen gerät, desto stärker wird die hautreizende Wirkung. Es kann außerdem zu Kreuzreaktionen mit anderen Anacardiaceae-Arten kommen.

 

 Elektronenmikroscopische Aufnahme eines Brennhaares von Urtica dioica. Foto: Y. Sell.

Elektronenmikroscopische Aufnahme eines Brennhaares von Urtica dioica. Foto: Y. Sell.

 

Maßnahmen

 

Nach Hautkontakt mit den meisten hier aufgeführten Pflanzen sind typische Symptome Brennen, Rötung, Jucken, Schwellung oder Blasenbildung. Chemische Kontaktgifte sind oft Öle, die nicht verdunsten und Equipment kontaminieren können. Durch Kratzen können sie auf der Haut verteilt werden oder über die Hände in die Augen gelangen. Menschen reagieren unterschiedlich stark auf die Gifte. Die Wirkung der Kontaktgifte wird zumeist verstärkt, wenn man überhitzt ist und schwitzt. Als Maßnahme nach Kontakt mit chemisch wirkenden Pflanzen ist generell Waschen mit Wasser und Seife ratsam. Sind Brennhaare oder -borsten auf die Haut gelangt, sollte allerdings vorher versucht werden, diese z.B. mit Tesafilm oder einer Pinzette zu entfernen. In schweren Fällen muss ein Arzt aufgesucht werden. Zum Bekämpfen der immunologischen Abwehrreaktionen des Körpers, z.B. Jucken und Blasenbildung, soll 1%-ige Cortisonsalbe geeignet sein. Wenn die Wahrscheinlichkeit besteht, dass Schmutz in die Haut gelangt ist, wird in der Literatur eine Tetanusimpfung empfohlen.

 

Geografische Verbreitung der Pflanzen:

 

Die anzutreffenden kontaktgiftigen Pflanzenarten können je nach Region sehr unterschiedlich sein. Die allergisierenden Toxicodendron-Arten in Nordamerika und die mechanisch-chemisch wirkenden Dendrocnide-Arten in Australien kommen in Gegenden vor, in denen Prävention und Aufklärung sehr gut sind. In den meisten tropischen Ländern ist dies nicht der Fall. Vor allem in den Tropen ist jedoch eine große Anzahl sehr unterschiedlich und sehr stark wirkender kontaktgiftiger Pflanzen anzutreffen.

Pflanzen, die in einer Region nicht ursprünglich heimisch waren sondern eingebürgert oder eingeschleppt wurden, sind mit einem Stern (*) gekennzeichnet.

Europa

Heracleum mantegazzianum

Opuntia spp. (Südeuropa)*

Urtica spp.

 
Mittel- und Südamerika

Anacardium occidentale

Croton ciliato-glandulosus

Dieffenbachia spp.

Excoecaria agallocha

Hippomane mancinella

Hura crepitans

Jatropha urens

Metopium toxiferum

Mucuna spp.

Opuntia spp.

Urera baccifera

Urtica spp.

 

Australien und Ozeanien

Anacardium occidentale*

Dendrocnide spp.

Excoecaria agallocha

Laportea spp.

Mucuna spp.

Opuntia spp.*

Urtica spp.

Nordamerika

Cnidoscolus stimulosus

Heracleum mantegazzianum

Laportea canadensis

Metopium toxiferum (südl. USA)

Toxicodendron spp.

Urtica spp.

 

Nord- und Ostasien

Toxicodendron vernicifluum

Urtica spp.

 
Tropisches Asien

Anacardium occidentale*

Antiaris toxicaria

Excoecaria agallocha

Girardinia leschenaultiana

Gluta renghas

Hippomane mancinella*

Holigarna arnottiana

Hura crepitans

Laportea spp.

Melanorrhoea spp.

Mucuna spp.

Opuntia spp.*

Semecarpus spp.

Swintonia floribunda

Tragia spp.

Urtica spp. (Gebirge)



Anacardium occidentale L.

Cashew Nut Tree

Familie:

Anacardiaceae (Sumachgewächse)

Weitere Namen:

Acaju (es)

Vorkommen:

Im tropischen Amerika beheimatet, in allen tropischen Ländern wegen der Nüsse kultiviert. Dieser Baum bevorzugt trockene Böden und kommt nicht in Wäldern vor.

Beschreibung:

Immergrüner Baum bis 10 m Höhe mit lederartigen Blättern, weißen Blüten mit rosa Streifen und einer Frucht, die aus zwei Teilen besteht: Der obere Teil (Cashew-Apfel) ist rot, gelb oder weiß und enthält weißes essbares Fruchtfleisch (Geschmack süß und leicht pfeffrig). Der untere Teil ist grau und stark hautreizend. Er enthält die Cashew-Nuss, die nur geröstet essbar ist.

Wirkung:

Chemisch hautreizend und allergisierend. Der Pflanzensaft aus Rinde, Blättern und besonders aus der Nussschale kann innerhalb eines Tages schmerzhafte Hautveränderungen verursachen, die Verbrennungen zweiten Grades gleichen. Dieser Saft ist braun und ölig und wird an der Luft schwarz. Dämpfe, die beim Rösten aufsteigen, sind hautreizend und können zu Blindheit führen.

Maßnahmen:

Vorsicht bei der Ernte von Nuss und Frucht und beim Rösten der Nüsse. Cortisonsalbe, Arzt aufsuchen, Tetanusprophylaxe.

 

Literatur: Benezra; Behl; Roth; Dahlgren

Abbildung: Merrill

 

Antiaris toxicaria Lesch.

Upas

Familie:

Moraceae (Maulbeergewächse)

Weitere Namen:

Baum Antschar

Vorkommen:

Tropisches Asien, östlich bis Timor. Tonga. Tropisches Afrika südlich bis Angola und Sambia.

Beschreibung:

Immergrüner Baum bis 75 m Höhe, oft mit Stützwurzeln am Stamm. Früchte rot, fleischig, samtig, 20 x 13 mm, an 10 mm langem Stengel, enthalten je 1 Samen. Hochgiftiger Milchsaft in Blättern und Rinde.

Wirkung:

Der Milchsaft ist nicht hautreizend, aber stark giftig. Wenn kleinste Mengen davon in die Blutbahn gelangen, besteht bereits Lebensgefahr. Eine Hautabschürfung von einem abgebrochenen Ast kann also die letzte des Lebens gewesen sein, und als Baumaterial ist dieses Holz denkbar ungeeignet. Der Milchsaft wurde traditionell von Jägern benutzt, um damit Giftpfeile zu präparieren.

Maßnahmen:

[in der Literatur nicht beschrieben]

Ähnliche Pflanzen:

Andere Subspezies in Australien und Madagaskar. Es gibt weitere Gattungen aus mehreren botanischen Familien, die in bestimmten Teilen, z.B. in Samen, hochgiftigen Saft enthalten, der unter keinen Umständen in die Blutbahn gelangen darf: Samen von Abrus precatorius und von Strychnos nux-vomica.

 

Literatur: Merrill(2); Flora of Ethiopia

 

Cnidoscolus stimulosus

Bull Nettle

Familie:

Euphorbiaceae (Wolfsmilchgewächse)

Weitere Namen:

Spurge Nettle (en), Tread-Softly (en)

Vorkommen:

Südöstliche USA von Virginia südlich bis Florida und Texas. Wegränder, Felder, auf sandigen Böden.

Beschreibung:

Höhe bis 60 cm. Die weißen Blüten erscheinen Ende März bis September. Alle oberirdischen Teile sind mit Brennhaaren besetzt.

Wirkung:

Mechanisch-chemisch durch Brennhaare. Nach Berührung sofort starkes Brennen und Juckreiz. Hautrötung und evtl. Blasenbildung.

Maßnahmen:

Cortisonsalbe, Arzt aufsuchen, Tetanusprophylaxe.

 

Literatur und Abbildung: Peterson

 

Croton ciliato-glandulosus

Ciega-vista

Familie:

Euphorbiaceae (Wolfsmilchgewächse)

Vorkommen:

Mittelamerika und Mexiko. Häufig im Unterholz trockener Standorte.

Beschreibung:

Bis 1 m hoher Strauch mit kleinen hellgrünen Blüten. Blätter und Stengel sind mit fast weißen Haaren besetzt.

Wirkung:

Die Haare der Pflanze haften bei Berührung an den Händen. Kommen diese dann in Kontakt mit den Augen, können ernsthafte Augenentzündungen die Folge sein. Zwischen diesen Sträuchern grasende Rinder sollen angeblich erblindet sein.

Maßnahmen:

Nach Berührung der Pflanze Hände waschen. Wenn Haare ins Auge gelangt sind, mit Wasser ausspülen, Arzt aufsuchen.

Literatur und Abbildung: Dahlgren


 

Dendrocnide

 

Dendrocnide ist eine Pflanzengattung in der Familie der Brennnesselgewächse (Urticaceae). Die 36 bis etwa 70 Arten sind weltweit in den Tropen verbreitet

 

Erscheinungsbild und Blätter:

Bei Dendrocnide-Arten handelt es sich um immergrüne Sträucher oder Bäume. Das Holz ist weich. Die Verzweigung erfolgt sympodial.

Die Dendrocnide-Arten besitzen stark hautreizende, steife Brennhaare.

Die wechselständig, spiralig und oft im oberen Bereich der Zweige gedrängt angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Laubblätter sind stets mit Brennhaaren besetzt (bewehrt). Die Cystolithen sind punktförmig. Die einfache, ledrige oder papierartige Blattspreite ist fiedernervig, selten drei- bis fünfnervig. Der Blattrand kann glatt, gewellt oder gekerbt sein. Die ledrigen, meist großen Nebenblätter besitzen ein glattes oberes Ende, sind vollständig untereinander verwachsen und fallen früh ab, dabei hinterlassen sie deutliche kreisförmige Narben. Die Keimblätter (Kotyledonen) sind breit.

Blütenstände und Blüten:

Dendrocnide-Arten sind zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch). Die einzelnen, seitenständig, auf Blütenstandsschäften stehenden,

zymös-rispigen oder traubigen Blütenständen enthalten immer nur Blüten eines Geschlechtes. Die Blüten stehen einzeln oder zu mehreren zusammen. Die weiblichen Blütenknäuel besitzen oft verdickte, fleischig fächerförmige Blütenachsen (Receptaculum). Tragblätter sind vorhanden.

Die männlichen Blüten sind vier- oder fünfzählig. Die Staubfäden sind in der Blütenknospe nach innen gebogen. Es ist ein deutlicher rudimentärer Fruchtknoten in den männlichen Blüten vorhanden. Bei den weiblichen Blüten sind die vier fast gleichen Blütenhüllblätter an ihrer Basis verwachsen, wobei die beiden seitlichen Perianthzipfel etwas größer sind als die beiden anderen. Es sind keine Staminodien in den weiblichen Blüten vorhanden. In den weiblichen Blüten ist der Fruchtknoten aufrecht sowie eiförmig und die Narbe fadenförmig oder zungenförmig mit Papillen auf einer Seite. Die Samenanlagen sind orthotrop.

Früchte und Samen:

Die meist zurückgebogenen Fruchtstiele sind zylindrisch und können verdickt sein. Wenn mehrere zusammenstehen, dann bilden sie eine glänzende Masse. Die leicht schräge und oft abgeflachte Achänen besitzt eine warzige Oberfläche. Der haltbare Griffel ist zurückgekrümmt.

Die Samen enthalten höchstens ein dünnes Endosperm.

Vorkommen:

Die Gattung Dendrocnide ist mit 36 bis etwa 70 Arten in den Tropen und Subtropen Asiens und Australiens (mit sechs Arten in Queensland und New South Wales) sowie auf den pazifischen Inseln verbreitet. Sechs Arten kommen in China vor, eine davon nur dort.

Systematik.

Die Gattung Dendrocnide wurde 1851 durch Friedrich Anton Wilhelm Miquel in Plantae Junghuhnianae, 1, S. 29 aufgestellt. Als Lectotypus wurde 1965 Dendrocnide costata Miq. durch Wee-Lek Chew in Gard. Bull. Singapore, 21 (2), S. 202 festgelegt.

Dendrocnide amplissima (Blume) Chew

Dendrocnide basirotunda (C.Y.Wu) Chew

Dendrocnide carriana Chew

Dendrocnide celebica Chew

Dendrocnide contracta (Blume) Chew

Dendrocnide corallodesme (Lauterb.) Chew

Dendrocnide cordata (Warb. ex H.Winkl.) Chew

Dendrocnide cordifolia (L.S.Sm.) Jackes

Dendrocnide crassifolia (C.B.Rob.) Chew

Dendrocnide densiflora (C.B.Rob.) Chew

Dendrocnide elliptica (Merr.) Chew

Dendrocnide excelsa (Wedd.) Chew

Dendrocnide gigantea (Poir.) Chew

Dendrocnide harveyi (Seem.) Chew

Dendrocnide kajewskii Chew

Dendrocnide kjellbergii Chew

Dendrocnide kotoensis (Hayata ex Yamam.) B.L.Shih & Yuen P.Yang

Dendrocnide latifolia (Gaudich.) Chew

Dendrocnide longifolia (Hemsl.) Chew

Dendrocnide luzonensis (Wedd.) Chew

Dendrocnide meyeniana (Walp.) Chew

 

Dendrocnide microstigma (Gaudich. ex Wedd.) Chew

Dendrocnide mirabilis (Rech.) Chew

Dendrocnide morobensis Chew

Australische Brennnessel (Dendrocnide moroides (Wedd.) Chew, Syn.: Laportea moroides Wedd.)

Dendrocnide nervosa (H.J.P.Winkl.) Chew

Dendrocnide oblanceolata (Merr.) Chew

Dendrocnide peltata (Blume) Miq.

Dendrocnide photiniphylla (Kunth) Chew

Dendrocnide pruritivus H.St.John

Dendrocnide rechingeri (H.J.P.Winkl.) Chew

Dendrocnide rigidifolia (C.B.Rob.) Chew

Dendrocnide schlechteri (H.J.P.Winkl.) Chew

Dendrocnide sessiliflora (Warb.) Chew

Dendrocnide sinuata (Blume) Chew

Dendrocnide stimulans (L.f.) Chew

Dendrocnide subclausa (C.B.Rob.) Chew

Dendrocnide ternatensis (Miq.) Chew

Dendrocnide torricellensis (Lauterb.) Chew

Dendrocnide urentissima (Gagnep.) Chew

Dendrocnide venosa (Elmer) Chew

Dendrocnide vitiensis (Seem.) Chew


Habitus mit Blütenständen von:

Dendrocnide sinuata.

 

Habitus von:

Dendrocnide photiniphylla.


 

Dendrocnide excelsa Chew.

Giant Stinging Tree

Familie:

Urticaceae (Brennnesselgewächse)

Weitere Namen:

Giant Stinger (en)

Vorkommen:

Australien vom Bunya-Gebirge in Queensland bis Kiama in New South Wales. Verbreitet in Regenwäldern, besonders an Hängen und in Schluchten. Verwandte Arten im gesamten pazifischen Raum.

Beschreibung:

Baum bis 40 m Höhe mit Stützwurzeln am Stamm. Blattoberseiten flaumig behaart, Unterseiten mit Brennhaaren besetzt. Männliche und weibliche Blüten befinden sich an verschiedenen Pflanzen.

Wirkung:

Mechanisch-chemisch durch Brennhaare, die bei Berührung abbrechen und ein Gift in die Haut einbringen. Sofortiges Brennen ist die Folge sowie Juckreiz, Rötung und Blasenbildung. Das Brennen kann wochenlang anhalten. Angeblich soll sogar herabtropfender Regen die Haut reizen.

 

Maßnahmen:

Tetanusprophylaxe, Cortisonsalbe, Arzt aufsuchen.

Ähnliche Pflanzen:

36 kleinwüchsigere Dendrocnide-Arten, alle nesselnd, im pazifischen Raum, z.B.: Dendrocnide corallodesme in Queensland (Australien) und Neuguinea, in Regenwäldern, 6 m hoch mit länglichen Blättern, die denen des Mangobaumes ähneln.

Blüten von: Dendrocnide excelsa

 

Stämme von: Dendrocnide excelsa.

 

Früchte von Dendrocnide excelsa

 

Blätter von: Dendrocnide excelsa


Dendrocnide meyeniana

 

Familie:

Urticaceae (Brennnesselgewächse)

 

in arbeit

 

 

Dendrocnide moroides (Australische Brennessel)

Gympie

Familie:

Urticaceae (Brennnesselgewächse)

Vorkommen:

Queensland und Ostküste von Australien, von Cape York im Norden bis Victoria im Süden, an Wegrändern, Bachufern und in Regenwäldern. Ferner ist sie auf den Molukken und in Indonesien verbreitet.

Beschreibung:

Die Australische Brennnessel wächst als Strauch oder Baum und erreicht Wuchshöhen von 4 bis 10 Metern. Die gesamte Pflanze ist dicht und flaumig behaart und dicht mit Brennhaaren besetzt. Ihre Laubblätter sind schildartig, leicht herzförmig, zugespitzt und fein gezähnelt. Sie ähneln in der Form jener der Linde. Die flaumig behaarten Blattspreiten werden 12 bis 22 Zentimeter lang und 11 bis 18 Zentimeter breit. Sie verfügen über sechs bis acht Paare an Blattadern, wobei das basale Paar deutlich hervortritt. Der Blattstiel ist zwischen 10 und 18 Zentimeter lang und verfügt über 1 Zentimeter lange Nebenblätter. Die Gympie ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Der Blütenstand ist verästelt und erreicht eine Länge bis zu 15 Zentimeter und bis zu 8 Zentimeter Breite. Die Blütenstängel sind bis zu 1,5 Millimeter lang. Die kleinen Blüten verfügen über je vier Tepale. Die männlichen Blüten haben 0,75 Millimeter lange Staubblätter. Die weiblichen Blüten haben einen 0,5 Millimeter langen Fruchtknoten und eine 2 Millimeter lange Narbe.

Die Schließfrüchte sind eiförmig, etwa 2 Millimeter lang und 1,5 Millimeter breit. Sie werden von den Blütenhüllblättern eingeschlossen.

Wirkung:

Mechanisch-chemisch durch Brennhaare. Dies ist angeblich der schmerzhafteste aller Stinging-Trees. Die Brennhaare brechen bei Berührung ab und injizieren ein Gift in die Haut. Die Australische Brennessel gilt als die am stärksten hautreizende Pflanze der Welt. Beteiligt an der starken Reizwirkung dieser Pflanze ist unter anderem das Octapeptid Moroidin

Die Brennhaare sind mit einem Gift gefüllt, das bei Berührungen einen starken Juckreiz bis heftige brennende Schmerzen beim Menschen hervorrufen kann, die einige Tage, in Einzelfällen auch bis zu mehreren Monaten andauern können. Die Brennhaare durchdringen fast jede faserbasierte Kleidung, weshalb man sich nur bedingt vor ihnen schützen kann. Die Pflanze muss nicht einmal direkt berührt werden, um eine Giftwirkung zu spüren, da Brennhaare kontinuierlich von der Pflanze abfallen. Nach einem etwa einstündigen Aufenthalt in der Nähe einer Pflanze kann es zu schmerzhaften Niesattacken kommen. Im Falle eines Hautkontakts mit den Brennhaaren hat sich die Entfernung jener mit Haarwachsstreifen bewährt. Viele einheimische australische Tiere sind unempfindlich gegen diese Pflanze, manche fressen sie sogar.

Moroidin ist eine Substanz, die zuerst aus den Blättern der Australischen Brennnessel isoliert wurde. Strukturell gesehen handelt es sich um ein bicyklisches Octapeptid. Sie ist für den lang anhaltenden Schmerz nach dem Kontakt mit den Stacheln der Pflanze verantwortlich. Zudem ist Moroidin chemisch relativ stabil, sodass auch getrocknete Blätter über Jahre noch stechen und Schmerzen verursachen können. Die Substanz enthält eine ungewöhnliche C-N-Bindung zwischen Tryptophan und Histidin.

Maßnahmen:

Tetanusprophylaxe, Cortisonsalbe, Arzt aufsuchen.    

Ähnliche Pflanzen:

36 kleinwüchsigere Dendrocnide-Arten, alle nesselnd, im pazifischen Raum, z.B.: Dendrocnide corallodesme in Queensland (Australien) und Neuguinea, in Regenwäldern, 6 m hoch mit länglichen Blättern, die denen des Mangobaumes ähneln.

 

                  Moroidin

     

Brennhaare von:

Dendrocnide moroides

Fruchtstände von Dendrocnide moroides

Habitus von:

Dendrocnide moroides

 

weibliche Blüten von:

Dendrocnide moroides


Quellen:

Wikipedia

Literatur: Kruszelnicki

Abbildung: jbanks.com und alamy.com


 

Dieffenbachia spp.

Dieffenbachie

Familie:

Araceae (Aronstabgewächse)

Weitere Namen:

Dieffenbachia (en, fr), Dumb Cane (en)

Vorkommen:

Verbreitete Zimmerpflanze. Heimat tropisches Amerika, dort in Tiefebenen und Feuchtgebieten.

Beschreibung:

Bis 1 m hohe Pflanze mit bis zu 25 cm langen gelb gemusterten Blättern. Blütenkolben von einem gelben Hochblatt umgeben, Blütezeit März. Angeschnitten gibt sie einen "stinktierartigen" Geruch ab.

Wirkung:

Mechanisch-chemisch durch Kalziumoxalat-Kristalle (in Verbindung mit anderen Stoffen) in allen Teilen dieser Pflanze, besonders im Stamm. Frische Schnittstellen sind stark hautreizend. Nach einem Tag juckender Ausschlag. Irreversible Hautschädigung möglich. Im Auge kann der Saft Hornhautläsion bewirken. Alle Teile sind oral sehr stark giftig.

Maßnahmen:

Haut bzw. Augen spülen. Cortisonsalbe, Tetanusprophylaxe.

 

 

Literatur: Roth; Benezra; Dahlgren; Behl

Abbildung: Dahlgren

 

Excoecaria agallocha L.

Blinding Tree

Familie:

Euphorbiaceae (Wolfsmilchgewächse)

Weitere Namen:

Blind-Your-Eye (en), Buta-Buta (id)

Vorkommen:

In Mangrovenwäldern und Brackwassersümpfen großer Teile der tropischen Welt.

Beschreibung:

Kleiner Baum bis 14 m, der Mangrove etwas ähnlich sehend, Blätter 6 bis 10 cm 

lang, wechselständig, immergrün. Die winzigen, wohlriechenden Blüten sind gelblich-grün, die 

Früchte erbsenähnlich. Die Pflanze enthält einen milchigen Saft.

Wirkung:

Chemisch. Gerät der Milchsaft ins Auge, kann Blindheit die Folge sein. Auf der Haut 

sind starkes Brennen, Entzündung, Blasenbildung und bleibende Schädigung zu erwarten.

Alle Pflanzenteile sind auch innerlich giftig, die Pflanze ist als Fischgift bekannt.

Maßnahmen:

Haut waschen, Cortisonsalbe. Augen sofort mit Wasser spülen, Augenarzt aufsuchen.

Ähnliche Pflanzen:

Die meisten Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae) enthalten einen milchigen Saft, der hautreizend und stark giftig ist, manchmal auch krebserregend.

 

Literatur: Behl

Abbildung: Schoser

 

Girardinia leschenaultiana Dcne.

Nilgiri Nettle

 

Familie:

Urticaceae (Brennnesselgewächse)

Vorkommen:

Indien.

Wirkung:

Mechanisch-chemisch durch Brennhaare. Nach Berührung der Pflanze Brennen und Juckreiz, später Hautrötung und evtl. Blasenbildung.

Maßnahmen:

Cortisonsalbe, Arzt aufsuchen, Tetanusprophylaxe.

 

Literatur: Behl

 

 

 

 

 

 

 

Gluta renghas L.

Rengas

Familie:

Anacardiaceae (Sumachgewächse)

Vorkommen:

Südostasien und Indien.

Beschreibung:

Baum.

Wirkung:

Allergisierend und chemisch hautreizend.Der Rauch des brennenden Holzes kann ebenfalls

gefährlich sein.

Maßnahmen:

Cortisonsalbe, Arzt aufsuchen,Tetanusprophylaxe.


Die Familie der Blumennesselgewächse (Loasaceae)

Blumennesselgewächse (Loasaceae), allgemein

 

Merkmale:

Alle Arten der Familie sind einjährige oder ausdauernde, niederliegende oder aufrechtwachsende meist krautige Pflanzen, gelegentlich Sträucher oder kleine Bäume, selten bodenständige Rosetten, Kletterpflanzen oder Lianen. Sie erreichen Wuchshöhen von 5 Zentimetern bis zu 10 Metern. [1]

Sie haben meistens spiralig angeordnete, zusammengesetzte Laubblätter. Den Namen Blumennesselgewächse tragen sie zu Recht, weil zum einen viele Arten schöne Blüten haben, zum anderen aber alle Arten meist zahlreich vorhandene, sehr vielgestaltige und meist starre Haare besitzen, die bei vielen Arten als sehr unangenehme Brennhaare ausgebildet sind. Die Brennhaare haben eine weitere Verbreitung der bei uns meist einjährig kultivierten Arten in Gärten und Parks verhindert.

Die Blüten sind radiärsymmetrisch und meist fünfzählig (vier- bis siebenzählig). Oft sind die Kronblätter kahnförmig; darin befindet sich jeweils ein Büschel von Staubblättern. Die Staubblätter krümmen sich nacheinander auf und der Pollen wird explosionsartig verteilt. Vor diesen Staubblattbüscheln liegen außerordentlich kompliziert gebaute und auffällig gefärbte Gebilde. Es handelt sich hierbei um die nektarproduzierenden Organe der Blüten, sog. Nektarien; diese sind aus der Verwachsung von sterilen Staubblättern (sogenannte Staminodien) entstanden. Je nach Gattung sind jeweils verschieden viele Staminodien in die Bildung eines solchen Nektariums einbezogen. Die Blüten werden meist von Insekten bestäubt; auch in Mitteleuropa ziehen sie viele Schwebfliegen und Bienen an. Bei einer Loasa-Art wurde im nördlichen Argentinien eine Bestäubung durch Feldmäuse beobachtet. Die Zahl der Staubblätter ist in den Taxa unterschiedlich: selten fünf, meist 50 bis 100. Meist fünf (ein oder drei bis sieben) Fruchtblätter sind zu einem, mehr oder weniger oberständigen (im Gegensatz zu anderen Familien der Ordnung), Fruchtknoten verwachsen (synkarp).

Es wird eine Kapselfrucht gebildet; sie kann keulig bis kugelig sein, vielfach ist sie in sich verdreht.

Verbreitung:

Das Diversitätszentrum der Familie ist die Neotropis; dort kommen sie von Kalifornien bis Patagonien vor, besonders in Peru, Chile und Mexiko. Die Gattung Kissenia findet sich in Afrika und Arabien, Plakothira in Polynesien.

Sie wachsen in vollkommen unterschiedlichen Lebensräumen: von der extrem trockenen Atacama-Wüste in Südperu und Nordchile bis zu den sehr feuchten Nebelwäldern des nordwestlichen Kolumbien.

 

Quelle: Wikipedia

 

Pflanzen „beißen“ zurück

An Blumennesselgewächsen entdecken Forscher der Uni Bonn „zahnartige“ Strukturen, die der Abwehr dienen

 

Im Tierreich ist Kalziumphosphat weit verbreitet: Aus dem sehr harten Mineral bestehen zum Beispiel Knochen oder auch Zähne. Forscher der Universität Bonn haben nun erstmals entdeckt, dass Kalziumphosphat zur mechanischen Stabilisierung auch in höheren Pflanzen vorkommt. Bei den Blumennesselgewächsen (Loasaceae) verleiht das Mineral den Nesselhaaren den nötigen „Biss“. Es härtet die Haare, die der Abwehr von Tierfraß dienen. Bei unseren heimischen Brennnesseln bestehen die schmerzhaften Nesselhaare dagegen aus glasartigem Silizium. Die Ergebnisse werden nun im Fachjournal „Scientific Reports“ vorgesellt.

Weidetiere fressen meist nur einmal davon: Berührt ihre Zunge die winzigen Haare der Blumennesselgewächse (Loasaceae), dann brechen die Spitzen dieser Brennhaare ab und ein schmerzhaftes Gebräu ergießt sich in das Maul. Die wehrhaften Gewächse haben ihren Verbreitungsschwerpunkt in den südamerikanischen Anden. „Der Mechanismus bei den uns vertrauten Brennnesseln funktioniert ganz ähnlich“, sagt Prof. Dr. Maximilian Weigend vom Nees-Institut für Biodiversität der Pflanzen an der Universität Bonn. Zwischen den sehr entfernt verwandten Brennnesseln und Blumennesseln gibt es neben ihres sehr unterschiedlichen Aussehens jedoch noch einen wichtigen Unterschied: Während die heimischen Gewächse ihre spitzen Härchen mit glasartigem Silizium härten, verwenden ihre südamerikanischen Kollegen mit ihren spektakulären Blüten dafür Kalziumphosphat.

Bislang war von Kalziumphosphat nicht bekannt, dass es auch bei höheren Pflanzen zur mechanischen Stabilisierung vorkommt. „Die Mineralien in den Brennhaaren sind chemisch den Zähnen von Mensch und Tier sehr ähnlich“, sagt Prof. Weigend, der seit fast 25 Jahren die mannigfaltigen Blumennesselgewächse erforscht. Zuvor sind vielen Wissenschaftlern ihre außerordentlich harten Abwehrhaare aufgefallen, doch niemand hat bislang hinterfragt, aus welchem Material sie eigentlich bestehen. An ihrem eigenen Elektronenmikroskop und mit Hilfe von Wissenschaftlern des Steinmann-Instituts für Geologie, Mineralogie und Paläontologie sowie des Instituts für Anorganische Chemie der Universität Bonn untersuchten die Botaniker die Brennhaare, die einer Injektionsspritze gleichen.

 

Die Brennhaarspitzen sind ähnlich aufgebaut wie Stahlbeton

 

Dabei zeigte sich, dass die mechanisch besonders beanspruchten Stellen an den Haarspitzen der Blumennesseln mit Kalziumphosphat verstärkt sind. „Es handelt sich dabei um ein Kompositmaterial, das ähnlich wie Stahlbeton aufgebaut ist“, erläutert Prof. Weigend. Die faserförmige Cellulose bildet als übliches Baumaterial der Pflanzen ein formgebendes Geflecht, in dessen „Maschen“ winzige Kristalle aus Kalziumphosphat eingelagert sind. „Das verleiht den Brennhaaren eine ganz außerordentliche Stabilität“, ist der Wissenschaftler der Universität Bonn überzeugt.

Warum die Blumennesselgewächse sich für diesen Sonderweg entschieden haben, während die meisten Pflanzen zur mechanischen Stabilisierung das glasartige Silikat verwenden, ist noch ein Rätsel. „Ein häufiger Grund für Sonderlösungen in der Evolution ist, dass der Stoffwechsel eines Organismus nur einen bestimmten Weg beschreiten kann“, sagt Prof. Weigend. Doch Blumennesseln können sehr wohl auch Silikat zur Härtung bestimmter Pflanzenteile herstellen. Warum sie sich an den Haarspitzen gerade dem Material verschrieben haben, aus denen auch die Kauwerkzeuge ihrer Fressfeinde bestehen, muss erst noch erforscht werden. „Noch kann man nur über die Anpassungsstrategie spekulieren. Aber es scheint so zu sein, dass Blumennesseln mit gleicher Münze heimzahlen: Zähne gegen Zähne“, schmunzelt der Biologe der Universität Bonn.

 

Bionik: Brennhaare als Vorbild für Knochenersatzmaterialien

 

Weitere Forschungsprojekte sollen nun zutage fördern, welche Pflanzen Kalziumphosphat noch für die raue Umwelt hart macht und welche biomechanischen Vorzüge das Material in den grünen Lebewesen hat. Potenziell ist die Entdeckung auch für bionische Anwendungen interessant. „Bei Ersatzmaterial etwa für den Zahnersatz, die Orthopädie oder die Gesichtschirurgie kommt es sehr darauf an, dass es keine Abstoßungsreaktionen auslöst“, sagt Prof. Weigend. Das Kalziumphosphat-Cellulose-Komposit der Blumennesseln könnte ein vielversprechendes natürliches Vorbild für solche Zwecke sein.

 

Publikation: Hans-Jürgen Ensikat, Thorsten Geisler & Maximilian Weigend: A first report of hydroxylated apatite as structural biomineral in Loasaceae – plants‘ teeth against herbivoren, Scientific Reports, DOI: 10.1038/srep26073

Quelle: uni-bonn.de

Unter dem Rasterelektronenmikroskop:
Blattunterseite der Blumennessel Loasa pallida. Die rot angefärbten Bereiche zeigen mineralische Einlagerungen.
(c) Aufnahme: H.-J. Ensikat und M. Weigend/Uni Bonn

Brenn- und Hakenhaare der Blumennessel Loasa pallida

unter dem Rasterelektronenmikroskop.

Deutlich zu erkennen ist die starke Mineralisierung der gesamten Brennhaare (dunkelrot) inklusive der köpfchenförmigen Spitze.

(c) Aufnahme: H.-J. Ensikat und M. Weigend/Uni Bonn


Ein Hakenhaar der Blumennessel Caiophora lateritia
unter dem Rasterelektronenmikroskop:
Das linke Bild zeigt die Calcium-Einlagerung in grün, rot ist Silizium.
Im rechten Bild ist in Grün Phosphat dargestellt, das nur an der Basis der Haken eingelagert wird.
(c) Aufnahme: H.-J. Ensikat und M. Weigend/Uni Bonn
Vielfarbige Blüte der Blumennessel Blumenbachia insignis im Botanischen Garten der Universität Bonn.
(c) Foto: M. Weigend/Uni Bonn

Eine Blume verhält sich wie ein Tier

 Forscher der Universitäten Bonn und Berlin untersuchen das Blütenverhalten der ungewöhnlichen Pflanzenfamilie

 

„Verhalten“ ist eigentlich etwas, was mit Tieren und nicht mit Pflanzen verbunden wird. Blumennesselgewächse verfügen aber über ein außergewöhnlich komplexes Verhaltensrepertoire, um die Fremdbestäubung durch Insekten zu optimieren. Sie erinnern damit eher an Tiere und sind in ihrer Komplexität im Pflanzenreich unerreicht. Wissenschaftler der Universität Bonn und der Freien Universität Berlin haben nun detailliert untersucht, auf welche Reize die außergewöhnlichen Pflanzen reagieren. Die Ergebnisse sind nun in der aktuellen Ausgabe der internationalen Online-Fachzeitschrift der Public Library of Science „PLoS ONE“ erschienen.

Die vor allem in Südamerika vorkommenden Blumennesselgewächse sehen mit ihren farbenfrohen, kompliziert gebauten Blüten sehr attraktiv aus. Einige Arten ranken auf Baumriesen in imposante Höhen und sind wegen ihrer stark nesselnden Brennhaare gefürchtet. Doch nicht wegen ihrer gefährlichen Schönheit beeindruckt die Pflanzenfamilie die Wissenschaft, sondern wegen ihres ausgeklügelten Verhaltens. „Blumennesselgewächse haben ihre Bestäubung durch Insekten oder Kolibris mit sehr komplexen Mechanismen zur Perfektion getrieben“,

sagt Prof. Dr. Maximilian Weigend, Direktor der Botanischen Gärten der Universität Bonn, der die eigenartige Pflanzenfamilie seit vielen Jahren untersucht. Jede Pflanze versucht, nicht mit ihrem eigenen Blütenstaub, sondern mit dem Pollen einer Artkollegin bestäubt zu werden.

„Die daraus resultierenden Nachkommen tragen neu gemischtes Erbgut und haben dadurch eine größere evolutive Anpassungsfähigkeit“, berichtet Erstautor Dr. Tilo Henning, früherer Doktorand von Prof. Weigend, der am Institut für Biologie, Morphologie und Systematik der Phanerogamen an der Freien Universität Berlin forscht. Wer sich mit zu nahen Verwandten oder nur mit sich selbst fortpflanzt – was im Pflanzenreich möglich ist – betreibt Inzucht und kümmert meist irgendwann dahin.

 

Kein wertvoller Pollen wird verschwendet

 

Von Bienen als den häufigsten Bestäubern ist bekannt, wie sie vorgehen, wenn sie in einer Blüte wenig oder keinen Nektar finden: Sie fliegen nicht etwa zur nächsten Blüte an der selben Pflanze weiter, sondern meist gleich eine weitere Strecke und damit mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer Nachbarpflanze. Die Blumennesselgewächse haben sich im Lauf der Evolution optimal an dieses Verhalten angepasst: Damit kein wertvoller Pollen verschwendet wird, stellen die Gewächse in Blüten, in denen der Nektar eben abgesammelt wurde, sofort neuen Blütenstaub bereit. Wie andere Pflanzen auch, locken die Blüten der Blumennesselgewächse mit süßem Nektar, der in speziellen Schuppen am Blütenboden platziert ist. Nascht eine Biene davon, löst sie durch sanften Druck einen ausgeklügelten Mechanismus aus. Darauf neigen sich die Staubgefäße, die an ihren Enden den Pollen beherbergen, zur Blütenmitte.

„Dadurch ist der Revolver gespannt“, beschreibt der Direktor der Botanischen Gärten Bonn das zuerst von dem Bonner Wissenschaftler Prof. Dr. Wittmann 1997 beschriebene Prinzip. „Wenn die nächste Biene kommt, berührt sie die Staubgefäße im Zentrum der Blüte und wird dabei mit Pollen beladen.“ Nektar findet sie nicht, weil bereits ihre Vorgängerin davon genascht hat und der süße Lockstoff nur nach Stunden von der Pflanze nachproduziert wird. Dann macht das Insekt genau das, was es soll: Es fliegt mit frischem Pollen beladen zur nächsten Pflanze und bestäubt dort die Blüten. „Dadurch wird die erwünschte Fremdbestäubung in hohem Maße sichergestellt“, berichtet Dr. Henning.

 

Das Verhalten der Pflanzen erinnert fast an ein Tier

 

Während die meisten Pflanzen während der Blütezeit eher passiv bleiben und höchstens bei Regen oder Dunkelheit ihre Blüten schließen, üben die Blumennesseln praktisch eine totale Kontrolle über ihr Pollenangebot aus. „Ihr Verhalten erinnert in seiner Komplexität eher an ein Tier als an Pflanzen“, sagt Prof. Weigend. Die Blumennesseln nehmen zahlreiche Reize aus der Umgebung wahr, verarbeiten diese und stimmen darauf ihr Verhalten ab. Das haben die Bonner und Berliner Wissenschaftler mit aufwändigen Experimenten in der aktuellen Studie herausgefunden. Unter zwölf Grad Celsius oder bei Dunkelheit sind die Staubblätter für Bestäuber nicht zugänglich. Dann sind nämlich keine Bienen unterwegs.

Wie im Magazin eines Revolvers sind mehr als 100 Staubgefäße in der Blüte hintereinander aufgereiht, die ausgelöst durch Insekten oder Kolibris nacheinander zum Zentrum der Blüte klappen. „Damit lässt sich die portionsweise Pollenabgabe in der Blüte rund 100 Mal wiederholen“, berichtet Dr. Henning. Während andere Blüten ihren Blütenstaub in einer oder wenigen Portionen loswerden, können die Blumennesselgewächse so ihren Pollen in zahllosen, immer ungefähr gleich großen Portionen an bis zu hundert verschiedene Besucher abgeben – was die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Pollenexports auf eine andere Pflanze dramatisch erhöht.

Wie sehr die Blumennesseln ihr Verhalten an die Bestäuber angepasst haben, zeigt sich auch, wenn kein Insekt vorbeikommt. Dann verlängern die Pflanzen die Lebenszeit ihrer Blüten um ein Vielfaches auf mehr als eine Woche und präsentieren frischen Pollen nur in großen Zeitabständen, um vielleicht doch noch einen Bestäuber anzulocken. Erstaunt waren die Forscher auch, wie schnell sich die Staubgefäße zur Blütenmitte bewegen, nachdem eine Biene die Nektarschuppe bewegt hat: Zwei bis drei Minuten reichen dafür aus. „Man kann die Bewegung mit bloßem Auge beobachten – das ist ganz ungewöhnlich“, sagt Prof. Weigend. „Ein solch komplex gesteuertes Verhalten ist von keiner anderen Pflanzenfamilie bekannt.“ Bei häufigen Blütenbesuchen kann so die Pollenpräsentation auf das bis zu über 30-fache beschleunigt werden.

 

Der Botanische Garten in Bonn beherbergt besonders viele Blumennesselarten

 

Der Botanische Garten der Universität Bonn am Poppelsdorfer Schloss beherbergt 15 der rund 300 bisher bekannten Blumennesselarten. „Das ist einmalig auf der Welt“, sagt Prof. Weigend. Das Saatgut für die Pflanzen bezog er vorrangig von seinen langjährigen Kooperationspartnern in Südamerika. Für Besucher sind Warnschilder aufgestellt, dass die Gewächse ein Brennen auf der Haut und allergische Reaktionen verursachen können. „An die Warnhinweise sollte man sich auch halten“, sagt der Gartendirektor. „Die Härchen auf den Blättern und Stielen brennen wirklich schmerzhaft.“

 

Publikation:

Total control – pollen presentation and floral longevity in Loasaceae (blazing star family) are modulated by light, temperature and visitation rates, PLoS ONE, DOI: 10.1371/journal.pone.0041121

Quelle: uni-bonn.de

 

Eine Honigbiene an einer Blüte des argentinischen

Blumennesselgewächses Caiophora hibiscifolia

im Botanischen Garten in Bonn.

 

Verschiedene Schritte der Bewegung eines individuellen

Staubblattes an der Blüte von Nasa vargasii aus Peru.

(c) Dr. Tilo Henning/FU Berlin


Botaniker entdecken neuen Pflanzenrohstoff im Blumennesselsamen

 

Hedwig Görgen Stabsstelle für Presse und Kommunikation

Freie Universität Berlin

 

Die Samen der südamerikanischen Blumennessel-Pflanzen enthalten eine bestimmte Sorte essentielle Fettsäuren, die wegen ihrer pharmakologischen Wirkung entscheidende Bedeutung in der Vorsorge zahlreicher Erkrankungen von Akne bis Krebs besitzen. Wissenschaftliche Untersuchungen weisen auf ein breites Spektrum von positiven pharmakologischen Wirkungen hin. Bislang wurde das stearidonsäure-reiche Öl vor allem aus der Pflanze Natternkopf gewonnen, die in der jedoch im Anbau nicht besonders ertragreich ist.

"Die Entdeckung von stearidonsäure- und gamma-linolensäurehaltigem Öl in den Samen von Blumennessel-Pflanzen ist eine Sensation und könnte zum kommerziellen Anbau von Blumennesseln führen, womit der Weltmarktpreis für die beiden speziellen Fettsäuren sinken könnte", berichtet Dr. Maximilian Weigend vom Institut für Biologie der Freien Universität Berlin.

Der FU-Forscher beschäftigt sich bereits seit längerem in einem zuletzt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt mit verschiedenen Gattungen der Blumennesseln. Das Auffinden der beiden essentiellen Fettsäuren bei der erst 1997 entdeckten Pflanzengattung Nasa war für Dr. Weigend, Prof. Dr. Kurt Aitzetmüller und Dr. Ludger Bruehl (Bundesanstalt für Getreide-, Kartoffel- und Fettforschung) ein Zufallsfund. "Wir haben zunächst verschiedene Gattungen der Blumennesseln untersucht und dabei keine interessanten Fettsäuren gefunden", so Weigend. Erst im vergangenen Jahr standen ausreichende Samen der Gattung Nasa aus den südamerikanischen Anden zur Verfügung, und es zeigte sich, daß diese nennenswerte Mengen von Stearidon- und Gamma-Linolensäure enthalten.

Diesen beiden Fettsäuren, besonders die Stearidonsäure, haben positive Auswirkungen unter anderem auf den Hautstoffwechsel

(z.B., Akne, Sonnenschäden) und bei der Verlangsamung der Hautalterungsprozesse, bis hin zu vorbeugender und heilender Wirkung bei den verschiedensten Entzündungsprozessen im Körper, in der Begleittherapie von Prostata- und Darmkrebs und in Therapie und Vorbeugung von neurologischen Störungen (z.B. Dyspraxie, Schizophrenie). Deswegen spielen diese Fettsäuren auch in der Kosmetikindustrie und bei Nahrungsmittelzusätzen eine große Rolle. Bislang wird das stearidonsäure-reiche Öl vor allem aus Natternkopföl (Echium) gewonnen. Natternkopf wird vor allem in Südengland angebaut und ist keine besonders ertragreiche Pflanze, da jede Blüte nur maximal vier Samen produziert und die Samen direkt auf den Boden fallen, was die Ernte erschwert. Bei einer ersten Untersuchung von neun Arten zeigte sich, dass sich die Stearidon- und Gamma-Linolensäuregehalte bei Nasa zwischen vier und zehn Prozent bewegen, etwas weniger als beim Natternkopf. Da die Nasa jedoch leicht anzubauen ist, rechnen die Forscher mit einem rund zehnfachen Hektarertrag verglichen mit dem Natternkopf.

"Derzeit konzentriert sich unsere Forschung darauf, Arten von Blumennessel-Pflanzen zu entdecken, die einen höheren Fettsäuregehalt als die bisher untersuchten besitzen - es gibt schließlich über 100 Arten in der Gattung Nasa", so Weigend. Außerdem werden in der Vegetationsperiode dieses Jahres einige Arten von Nasa experimentell angebaut werden, damit die Forscher abschätzen können, mit wieviel Ertrag an stearidonsäure-reichem Öl zu rechnen ist. "Wir hätten nie gedacht, dass das Nasa-Projekt kommerziell nutzbar ist," sagt der Botaniker Weigend. Eigentlich habe man im Rahmen der Grundlagenforschung lediglich die Verwandtschaftsbeziehungen innerhalb der Blumennesselsamen auf Grund ihrer Samenfette untersuchen wollen.

 

Quelle: idw-online.de

Nasa-Blüte

 Caiophora-Samen


Aosa

Aosa ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Blumennesselgewächse (Loasaceae). Sie enthält sieben Arten, die in Südamerika beheimatet sind.

(Photo: Aosa rupestris)

Beschreibung:

Es handelt sich um Sträucher oder einjährige beziehungsweise ausdauernde krautige Pflanzen, die mit Nesselhaaren besetzt sind. Die unteren Blätter sind gegenständig, die oberen häufig spiralförmig angeordnet. Die Blattspreiten sind länglich, eiförmig oder annähernd kreisförmig und einfach oder gelappt mit gekerbtem oder gezähntem Rand.

Die Blütenstände sind kompliziert, endständig und thyrsenähnlich mit dichasischen oder selten monochasischen Parakladien. Vorblätter fehlen.

Die Kronblätter sind grün bis cremefarben. Die äußeren Staminodien sind verwachsen und bilden ein grün und braunes oder rot und gelbes Schuppenblatt (nectar scale), an dessen äußerer Seite drei fadenförmige Fortsätze stehen, die Spitze läuft entweder in drei kleinen Lappen aus oder ist ganzrandig und zurückgebogen.

Der annähernd runde bis keulenförmige Fruchtknoten ist unterständig bis weitgehend oberständig, gelegentlich gebogen und öffnet sich anhand von fünf Klappen an der Spitze der Frucht.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n=24.

Vorkommen:

Sechs Arten finden sich in Ost-Brasilien, eine in Hispaniola.

Systematik:

Erstbeschrieben wurde Aosa 1997 bzw. 2006 im Rahmen umfangreicher systematischer Arbeiten zur Familie durch Maximilian Weigend.

Die Gattung wird in die Unterfamilie Loasoideae, Tribus Loaseae eingeordnet.

Zur Gattung zählen sieben Arten:

Aosa rostrata (Urb.) Weigend

Aosa parviflora (Schrad. ex DC.) Weigend

Aosa uleana (Urb. & Gilg) Weigend

Aosa gilgiana (Urb.) Weigend

Aosa plumieri (Urb.) Weigend

Aosa rupestris (Gardner) Weigend

Aosa sigmoidea Weigend.

 

Leider habe ich weder in meinen zahlreichen Pflanzenbüchern noch im Internet mehr Informationen über die

Pflanzengattung Aosa gefunden.

Quelle: Wikipedia

 

Blumenbachia

Blumenbachia ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Blumennesselgewächse (Loasaceae).

 

Sie enthält zwölf Arten, die in Südamerika beheimatet sind. Der Gattungsname ehrt den deutschen Biologen Johann Friedrich Blumenbach (1752–1840).

Beschreibung:

Es handelt sich um aufrechtwachsende oder kletternde einjährige oder ausdauernde krautige Pflanzen. Die Wurzeln sind faserig, nur selten entwickelt sich aus der Primärwurzel eine Knolle oder eine verdickte Pfahlwurzel. Die Blätter sind gegenständig, die Blattspreiten sind breit eiförmig, annähernd handförmig gelappt, gelegentlich doppelt gefiedert.

Die Blütenstände sind endständig und thyrsenähnlich mit dichasischer oder monochasischer Verzweigung oder einzeln stehend.

Vor den aufrecht stehenden, zahlreichen Einzelblüten stehen jeweils zwei frondose oder brakteose Vorblätter.

Die Kronblätter sind weiß. Die äußeren Staminodien sind verwachsen und bilden ein längliches, gelbliches Schuppenblatt (nectar scale), an dessen äußerer Seite drei lange fadenförmige weiße, rote und gelbe Fortsätze stehen.

Der Fruchtknoten ist unterständig, die Plazenta ist einfach.

Die Frucht ist eine unterständige, zylindrische bis runde Kapsel und stets gegen den Uhrzeigersinn gedreht. Die Samen sind eckig. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24 bzw. 26.

Verbreitung:

Die Arten finden sich in Brasilien, Uruguay, Paraguay, Chile und Argentinien.

Systematik:

Erstbeschrieben wurde Blumenbachia 1825 durch Heinrich Adolph Schrader. Die Gattung wird in die Unterfamilie Loasoideae, Tribus Loaseae eingeordnet und in drei Sektionen untergliedert (Angulatae, Blumenbachia und Gripidea).

Zur Gattung zählen zwölf Arten, darunter:

Blumenbachia catharinensis Urb. & Gilg

Blumenbachia dissecta (Hook. & Arn.) Weigend & Grau

Blumenbachia eichleri Urb.

Blumenbachia exalata Weigend

Hieronymus-Blumenbachie (Blumenbachia hieronymi Urb.)

Schöngezeichnete Blumenbachie (Blumenbachia insignis Schrad.)

Blumenbachia latifolia Cambess.

Blumenbachia prietea Gay

Blumenbachia scabra (Miers) Urb.

Blumenbachia sylvestris Poepp.

 

Leider habe ich weder in meinen zahlreichen Pflanzenbüchern noch im Internet mehr Informationen über die

Pflanzengattung Blumbachia gefunden.

Quelle: Wikipedia

 

Blumenbachia hieronymi (Hieronymus-Blumenbachie)

 

Loganin

Einordnung:

Blumenbachia insignis ist eine Pflanzenart aus der Gattung Blumenbachia in der Familie der Blumennesselgewächse (Loasaceae).

Vorkommen:

Beheimatet im Süden Brasiliens, Norden Argentiniens sowie in Paraguay und Uruguay.

Beschreibung:

Bis zu 40 cm hohe Staude mit fiederspaltigen, behaarten Blättern und fünfzipfeligen, weißen, ebenfalls behaarten Blüten, die im Zentrum leuchtend rot sind. Die Plflanze blüht

während der gesamten Sommermonate.

Wissenswertes:

Bei uns wird die Blumenbachie eher selten als Zierpflanze genutzt, da das Berühren der Pflanze Hautirritationen hervorrufen kann.

Zur Giftigkeit:

Die Hieronymus-Blumenbachie enthält diverse Iridoide, unter anderem auch das Loganin.

 

Quelle: giftpflanzen.com

 

Blumenbachia insignis (Schöngezeichnete Blumenbachie)

Einordnung:

Blumenbachia insignis ist eine Pflanzenart aus der Gattung Blumenbachia in der Familie der Blumennesselgewächse (Loasaceae).

Merkmale:

Die Schöngezeichnete Blumenbachie ist eine einjährige Kletterpflanze, die Wuchshöhen von

25 bis 70 Zentimeter erreicht. Die Pflanze ist niederliegend oder kletternd. Die Kelchblätter sind ganzrandig. Die Krone ist weiß und hat einen Durchmesser von bis zu 2,5 Zentimeter. Die Nektarschuppen sind gelb gefärbt und haben rote Punkte oder Streifen.

Blütezeit ist von Juli bis August.

Vorkommen:

Die Schöngezeichnete Blumenbachie kommt in Süd-Brasilien, Uruguay sowie Nord- und Zentral-Argentinien in Trockenwäldern und Pampas in Höhenlagen von 0 bis 500 Meter vor.

Wissenswertes:

Bei uns wird die Blumenbachie eher selten als Zierpflanze genutzt, da das Berühren der Pflanze Hautirritationen hervorrufen kann.

Sie ist seit dem 19. Jahrhundert in Kultur.

 

Quelle: Wikipedia

Caiophora

Caiophora ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Blumennesselgewächse (Loasaceae).

(Photo: Caiophora chuquitensis)

Sie enthält rund 56 Arten, die in Südamerika beheimatet sind.

Beschreibung:

Es handelt sich um aufrecht oder rosettenförmig wachsende oder kletternde krautige Pflanzen, die mit Nesselhaaren besetzt sind. Die Primärwurzel ist gelegentlich verdickt oder knollig, auch die Nebenwurzeln können Knollen bilden. Die Blätter sind gegenständig angeordnet, die Blattspreiten sind meist eiförmig und gefiedert, gelegentlich doppelt gefiedert, selten dreifach gefiedert. Die Blütenstände sind endständig und entweder symmetrisch oder äußerst asymmetrisch thyrsenähnlich oder Dichasien, selten bei Rosettenpflanzen auch Einzelblüten. Vor den meist hängenden, fünf- bis achtzähligen Einzelblüten stehen jeweils zwei frondose Vorblätter. Die Kronblätter sind grün, weiß, gelb oder rot. Die äußeren Staminodien sind verwachsen und bilden ein Schuppenblatt (nectar scale), an dessen äußerer Seite drei lange flaggenförmige grüne, weiße, rote oder gelbe Fortsätze stehen, die gelegentlich fehlen. Die inneren Staminodien sind unverwachsen und haben am Ansatz gelegentlich Auswüchse.

Die Plazenta ist y-förmig, Samenanlagen finden sich nur auf der achsenabgewandten Seite.

Die Frucht ist eine größtenteils unterständige, schmal zylindrische bis annähernd runde und gelegentlich verdrehte Kapsel und öffnet sich anhand von drei bis fünf länglichen Schlitzen, selten auch anhand dreier Klappen an der Spitze der Frucht. Die Samen sind eckig. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 14 bzw. 16.

Verbreitung:

Die Arten sind in Chile, Peru, Bolivien und Argentinien beheimatet, mit der Ausnahme einer Art, die sich auch in Uruguay, Brasilien und Ecuador findet.

Systematik:

Erstbeschrieben wurde Caiophora 1836 durch Carl Presl und wird in die Unterfamilie Loasoideae, Tribus Loaseae eingeordnet, sie ist eng verwandt mit den Loasa, Scyphanthus und Blumenbachia.

Sie umfasst rund 56 Arten, darunter:

Caiophora contorta (Desr. ex Lam.) C.Presl

Caiophora chuquitensis (Meyen) Urb. & Gilg

Caiophora coronata (Gillies ex Arn.) Hook. & Arn.

Caiophora canarinoides (Lenné & K.Koch) Urb. & Gilg

Ziegelrote Brennwinde (Caiophora lateritia (Hook.) Klotzsch)

 

Leider habe ich weder in meinen zahlreichen Pflanzenbüchern noch im Internet mehr Informationen über die

Pflanzengattung Caiophora gefunden.

Quelle: Wikipedia

 

Caiophora lateritia (Argentinisches Brennkraut)

Einordnung:

Loasaceae, Loasoideae (Blumennesselgewächse, Blumennessel-Geschwister) 

Vorkommen:

Beheimatet in Chile und in Argentinien. Mittlerweile auch in anderen subtropischen Regionen zu finden.

Beschreibung:

Pflanze mit bis zu 300 cm langen Ranken. Auf den gelappten Blättern, die im Winter abgeworfen werden, befinden sich stechende Haare. Die fünfteiligen, gelben bis orangeroten Blüten erscheinen im Sommer.

Wissenswertes:

Bei uns wird das Argentinische Brennkraut in der Regel einjährig kultiviert und jedes Jahr erneut aus Samen gezogen. Viele Liebhaber hat die Pflanze allerdings noch nicht gefunden, trotz der attraktiven Blüten. Im entsprechenden Themenverzeichnis finden Sie weitere Zierpflanzen.

Zur Giftigkeit:

Ähnlich der heimischen Brennessel (Urtica dioica) führen auch Berührungen mit dem Argentinischen Brennkraut zu Hautreizungen. Über die Natur der hautreizenden Verbindungen liegen mir keine Informationen vor.

 

Quelle: giftpflanzen.com

 

Chichicaste grandis

Einordnung:

Chichicaste grandis ist eine Pflanzenart aus der Familie der Blumennesselgewächse (Loasaceae) und die einzige Art der Pflanzengattung Chichicaste.

Beschreibung:

Es handelt sich um aufrechtwachsende, schwach verzweigte und kurzlebige Kräuter, die bis zu

4 Meter hoch werden und mit Nesselhaaren besetzt sind. Die unteren Blätter sind gegenständig, die oberen wechselständig, die Blattspreiten sind eiförmig mit schwach gelapptem und gefurchten Rand. Die Blütenstände sind endständig und thyrsenähnlich, die Parakladien sind monochasial oder selten dichasial. Vor den aufrecht stehenden Einzelblüten stehen jeweils zwei Vorblätter. Die Blüten sind fünfzählig, die kahnförmigen Kronblätter grün bis cremeweiß.

Die äußeren Staminodien sind verwachsen und bilden ein weißes Schuppenblatt (nectar scale), dessen Spitze in drei bis vier dreieckige Lappen ausläuft. Die Frucht ist eine mittelständige, annähernd runde Kapsel. Die Samen haben eine netzförmige Außenhaut.

Verbreitung:

Chichicaste grandis ist in Regenwäldern des Flachlands von Costa Rica bis Nordwest-Kolumbien zu finden.

Systematik:

Die Art wurde 1927 als Loasa grandis durch Paul Carpenter Standley erstbeschrieben. 1997 bzw. 2006  wurde sie im Rahmen umfangreicher systematischer Arbeiten zur Familie durch Maximilian Weigend in eine eigene Gattung gestellt. Der Gattungsname ist der Trivialname für Loasa-Arten in Teilen Mittelamerikas. Die Art wird in die Unterfamilie Loasoideae, Tribus Loaseae eingeordnet, ihre genaue Position darin ist noch unklar.

 

Eucnide

Eucnide ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Blumennesselgewächse (Loasaceae). Sie enthält dreizehn Arten.

(Photo: Eucnide urens)

Beschreibung:

Es handelt sich um einjährige oder ausdauernde krautige Pflanzen, die mit Nesselhaaren besetzt sind. Die gestielten Blätter sind breit eiförmig bis annähernd kreisrund, am Rand schwach gelappt und tief gesägt bis zugespitzt.

Die Blütenstände sind ein einfaches Dichasium oder endständig und thyrsenähnlich, gelegentlich mit langem, abschließenden Monochasium. Vor jeder Einzelblüte stehen zwei brakteose oder frondose Vorblätter. Die Kronblätter sind schmal eiförmig bis eiförmig, gelegentlich verwachsenkronblättrig, gelbweiß, gelb oder orange.

Die Staubfäden sind bis zum Ansatz hin unverwachsen, die Staubblätter stehen über den Kronblättern und sind von gleicher Form und Größe. Staminodien fehlen.

Die Narbe ist drei- bis fünffach gelappt. Die Frucht ist eine unterständige, zylindrische bis kegelförmige und gestielte Kapsel, der Stiel ist gelegentlich zur Reifezeit stark verlängert und öffnet sich anhand von drei bis fünf Klappen an der Spitze der Frucht. Die Samen sind eiförmig. Die Chromosomenzahl beträgt 2n=42.

Verbreitung:

Die Gattung findet sich von Guatemala bis in den Südwesten der USA, Mannigfaltigkeitszentrum ist Mexiko.

Systematik:

Erstbeschrieben wurde Eucnide 1844 durch Joseph Gerhard Zuccarini. Die Gattung wird in die Unterfamilie Mentzelioideae eingeordnet.

Zur Gattung zählen dreizehn Arten:

Eucnide aurea (A. Gray) H. J. Thomps. & W. R. Ernst

Eucnide bartonioides Zucc.

Eucnide cordata Kellogg ex Curran

Eucnide durangensis H.J.Thomps. & A.M.Powell

Eucnide floribunda S.Watson

Eucnide grandiflora (Groenl.) Rose

Eucnide hirta (G.Don) H.J.Thomps. & W.R.Ernst

Eucnide hypomalaca Standl.

Eucnide lobata A. Gray

Eucnide rupestris (Baill.) H.J.Thomps. & W.R.Ernst

Eucnide tenella (I.M.Johnst.) H.J.Thomps. & W.R.Ernst

Eucnide urens Parry

Eucnide xylinea C.H.Mull..

Blüte von Eucnide urens


Leider habe ich weder in meinen zahlreichen Pflanzenbüchern noch im Internet mehr Informationen über die

Pflanzengattung Eucnide gefunden.

Quelle: Wikipedia

Gronovia

Einordnung:

Gronovia ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Blumennesselgewächse (Loasaceae). Sie enthält zwei Arten, die in Süd- und Mittelamerika beheimatet sind. Benannt wurde sie nach Jan Frederik Gronovius.

Beschreibung:

Es handelt sich um kletternde, einjährige krautige Pflanzen, die mit Nesselhaaren sowie mit stechenden Haaren besetzt sind. Die Blattspreiten sind nierenförmig und tief gebuchtet bzw. gelappt mit je drei bis vier Lappen auf jeder Seite, lang spitz zulaufend, häutig und ganzrandig.

Die Blütenstände sind endständig und thyrsenähnlich, typischerweise mit einem Dichasium ganz außen und zusätzlich einer monochasialen Parakladie. Die Kelchblätter sind unverwachsen oder zur Spitze hin verwachsen, gelb bis gelbgrün. Die Kronblätter sind ganz und entweder in den Kelch eingeschlossen oder ihn lang überragend, dünn häutig und blassgelb. Den Staubblättern fehlt ein ausdifferenziertes Konnektiv.

Die Chromosomenzahl beträgt n = 37.

Verbreitung:

Die beiden Arten wachsen als schnellwachsende Kräuter in Regenwäldern von Nordwest-Peru bis nach Mexiko.

Systematik:

Erstbeschrieben wurde Gronovia 1753 durch Carl von Linné. Typusart ist Gronovia scandens. Die Gattung wird in die Unterfamilie Gronovioideae eingeordnet und steht in ihr der Gattung Fuertesia sehr nahe.

Zur Gattung zählen zwei Arten:

Gronovia scandens

Gronovia longiflora

 

Leider habe ich weder in meinen zahlreichen Pflanzenbüchern noch im Internet mehr Informationen über die

Pflanzengattung Gronovia gefunden.

Quelle: Wikipedia

Gronovia longiflora

 

Familie:

Blumennesselgewächse (Loasaceae)

 

Quelle: Wikipedia

Photos: www.conabio.gob.mx


 

Gronovia scandens

Familie:

Blumennesselgewächse (Loasaceae)

Vorkommen:

Als schnellwachsende Kräuter in Regenwäldern von Nordwest-Peru bis nach Mexiko.

Beschreibung:

Es handelt sich um kletternde, einjährige krautige Pflanzen, die mit Nesselhaaren sowie mit stechenden Haaren besetzt sind. Die Blattspreiten sind nierenförmig und tief gebuchtet bzw. gelappt mit je drei bis vier Lappen auf jeder Seite, lang spitz zulaufend, häutig und ganzrandig. Die Blütenstände sind endständig und thyrsenähnlich, typischerweise mit einem Dichasium ganz außen und zusätzlich einer monochasialen Parakladie. Die Kelchblätter sind unverwachsen oder zur Spitze hin verwachsen, gelb bis gelbgrün. Die Kronblätter sind ganz und entweder in den Kelch eingeschlossen

oder ihn lang überragend, dünn häutig und blassgelb. Den Staubblättern fehlt ein ausdifferenziertes Konnektiv. Die Chromosomenzahl beträgt n = 37.

Systematik:

Erstbeschrieben wurde Gronovia 1753 durch Carl von Linné. Typusart ist Gronovia scandens.

 

Quelle: Wikipedia

Loasa

Loasa ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Blumennesselgewächse (Loasaceae).

 

Beschreibung:

Es handelt sich um aufrecht oder rosettenförmig wachsende oder kletternde einjährige oder ausdauernde krautige Pflanzen, selten auch Zwergsträucher, die mit Nesselhaaren besetzt sind. Die Primärwurzel ist dünn oder bildet eine verdickte Pfahlwurzel oder auch eine Knolle.

Die Blätter sind entweder überall gegenständig angeordnet oder nur in der unteren Hälfte und in der oberen wechselständig, die Blattspreiten sind dann meist eiförmig und gefiedert, gelegentlich doppelt gefiedert. Gelegentlich sind die Spreiten jedoch auch breit eiförmig bis annähernd kreisförmig und annähernd handförmig gelappt. Die Blütenstände sind endständig und thyrsenähnlich oder Dichasien, selten auch Einzelblüten. Vor den meist hängenden, bei rosettenförmig wachsenden Arten auch aufrecht stehenden Einzelblüten stehen jeweils zwei frondose Vorblätter.

Die Kronblätter sind meist weiß, gelb oder rot. Die äußeren Staminodien sind verwachsen und bilden ein Schuppenblatt (nectar scale),

an dessen äußerer Seite drei lange flaggenförmige weiße, rote oder gelbe Fortsätze stehen. Die Frucht ist eine zylindrische bis annähernd runde Kapsel und öffnet sich anhand von drei bis fünf Klappen an der Spitze der Frucht. Die Samen sind eiförmig, selten groß und rund.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 12, 24, 26 bzw. 36.

Verbreitung:

Die Arten sind ausschließlich in Chile und Argentinien beheimatet, mit der Ausnahme einer Art, die sich auch an der peruanischen Küste findet.

Systematik:

Erstbeschrieben wurde Loasa 1763 durch Michel Adanson und wird in die Unterfamilie Loasoideae, Tribus Loaseae eingeordnet, sie ist eng verwandt mit den Caiophora, Scyphanthus und Blumenbachia. Die Loasa wurden von Ignatz Urban und Ernest Friedrich Gilg 1900 in mehrere Sektionen und Serien unterteilt, die aber heutzutage als nicht mehr haltbar gelten. Es wird davon ausgegangen, dass die Gattung paraphyletisch ist.

Sie umfasst rund 36 Arten, darunter:

Loasa acanthifolia Lindl.

Loasa acerifolia

Loasa caespitosa

Loasa elongata

Loasa filicifolia (Ortiga macho)

Loasa fruticosa

Loasa lateritia (Loasa roja)

Loasa longiseta

Loasa malesherbioides Phil.

Loasa martinii

Loasa multifida

Loasa nana

Loasa nitida Lam.

Loasa pallida (Ortiga caballuna blanca)

Loasa prostrata

Loasa sp. #1408

Loasa sp. #1472

Loasa sp. #1705

Loasa sp.

Loasa tricolor Lindl (Dreifarbige Loase)

Loasa tricolor var. placei (Ortiga brava / Ortiga caballuna)

Loasa tricolor var. insons

Loasa triloba (Ortiga caballuna) (

Loasa triphylla Juss (Dreiblättrige Loase)

Loasa vulcanica André


 

Loasa vulcanica, Blüte

 

Loasa pallida

 

Loasa

martinii

 

Loasa acanthifolia

 

Loasa nana

 

Die Brennhaare einer Loasa-Art


Leider habe ich weder in meinen zahlreichen Pflanzenbüchern noch im Internet mehr Informationen über die

Pflanzengattung Loasa gefunden.

Quellen: Wikipedia und chileflora.com

 

Loasa triphylla (Peruanisches Brennkraut)

Einordnung:

Loasaceae, Loasoideae (Blumennesselgewächse, Blumennessel-Geschwister)

Vorkommen:

Beheimatet im nördlichen Südamerika, insbesondere in Peru.

Beschreibung:

Bis zu 80 cm hoch werdende Pflanze mit gelappten Blättern, die mit Nesselhaaren besetzt sind und mit innen roten, einem gelben Rand sowie weißen Kronblättern umgebenen Blüten, die ab Juli erscheinen. Die runden Früchte haben eine Durchmesser von etwa 4 cm.

Wissenswertes:

Die hübschen Blüten des Peruanischen Brennkrautes konnten der Pflanze nicht den Weg in die einheimischen Gärten öffnen, obwohl sie unproblematisch Jahr für Jahr aus den Samen zu kultivieren ist.

Zur Giftigkeit:

Ähnlich der heimischen Brennessel (Urtica dioica) führen auch Berührungen mit dem Peruanischen Brennkraut zu Hautreizungen. Über die Natur der hautreizenden Verbindungen liegen mir keine Informationen vor.

 

Quelle: giftpflanzen.com

 

Nasa

Nasa ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Blumennesselgewächse (Loasaceae). Sie enthält rund 100 Arten, die von Mittel- bis Südamerika beheimatet sind und ist damit die artenreichste Gattung der Familie.

(Photo: Nasa triphylla)

Beschreibung:

Es handelt sich um Sträucher, Halbsträucher oder krautige Pflanzen, die mit Nesselhaaren besetzt sind und eine Höhe von 5 bis 400 Zentimeter erreichen.

Die Primärwurzel geht während des Wachsens allmählich zurück, bei ausgewachsenen Pflanzen finden sich nur noch Adventivwurzeln, die aus dem auf dem Boden aufliegenden Stammansatz wachsen. Die Blätter sind gegenständig oder wechselständig angeordnet. Die Blattspreiten sind eiförmig oder kreisförmig und gelappt, handförmig oder gefiedert bis mehrfach gefiedert, gelegentlich schirmförmig. Die Blütenstände sind endständig und thyrsenähnlich mit dichasisch oder monochasisch, vor jeder Einzelblüte steht ein rekauleszentes Tragblatt. Die Kronblätter sind weiß, gelb, orange oder rot und häufig zweifarbig. Die äußeren Staminodien sind verwachsen und bilden ein Schuppenblatt (nectar scale), an dessen Rückseite bis zu drei Kalli stehen, die jedoch auch an der Spitze geflügelt sein und an der äußeren Seite mit Nektarbeuteln versehen sein können. Die inneren Staminodien sind L-förmig, an ihrem Ansatz finden sich gelegentlich Auswüchse.

Verbreitung:

Die Gattung besitzt ihr Mannigfaltigkeitszentrum in Kolumbien, Peru und Ecuador, einige wenige Arten finden sich auch in Chile, Bolivien und Venezuela bis nach Mittelamerika (Süd-Mexiko). Die Mehrzahl der Arten gedeiht in Nebelwäldern, einige Arten sind Unkräuter auf Kulturland, wenige aber auch in Halbwüsten, Küstenwäldern, Regenwäldern und anderen Zonen.

Die Plazenten sind einfach, die Kapsel ist zylindrisch bis rund und öffnet sich anhand von drei bis fünf Klappen an der Spitze der Frucht.

Die Samen sind eiförmig, rund oder schwach eckig. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 28 bzw. 56.

Die Samen der Arten weisen hohe Gehalte an pharmazeutisch interessanten Fettsäuren auf (Gamma-Linolensäure und Stearidonsäure).

Systematik:

Nasa aequatoriana

Nasa amaluzensis

Nasa anderssonii

Nasa argemonoides

Nasa aspiazui

Nasa auca

Nasa bicornuta

Nasa campaniflora

Nasa carnea

Nasa carunculata

Nasa chenopodiifolia

Nasa colanii

Nasa cuatrecasasii

Nasa cymbopetala

Nasa dillonii

Nasa dolichostemon

Nasa driesslei

Nasa dyeri

Nasa ferruginea

Nasa glabra

Nasa grandiflora

Nasa hastata

Nasa macrantha

Nasa macrorrhiza

Nasa macrothyrsa

Nasa magnifica

Nasa nubicolorum

Nasa olmosiana

Nasa orbicularis

Nasa pascoensis

Nasa peltata

Nasa peltiphylla

Nasa perijensis

Nasa picta

Nasa pilovena

Nasa poissoniana

Nasa profundilobata

Nasa profundiserrata

Nasa pteridophylla

Nasa puma-chini

Nasa puracensis

Nasa hornii

Nasa humboldtiana

Nasa jungifolia

Nasa karsteniana

Nasa laxa

 

Nasa lehmanniana

Nasa lenta

Nasa limata

Nasa loxensis

Nasa raimondii

Nasa ramirezii

Nasa ranunculifolia

Nasa rubrastra

Nasa rufipila

Nasa rugosa

Nasa sagastegui

Nasa santa-martae

Nasa schlimiana

Nasa solaria

Nasa solata

Nasa stuebeliana

Nasa tingomariensis

Nasa trianae

Nasa triphylla

Nasa urens

Nasa urentivelutina

Nasa vargasii

Photo:  Nasa urens


Leider habe ich weder in meinen zahlreichen Pflanzenbüchern noch im Internet mehr Informationen über die

Pflanzengattung Nasa gefunden.

Quelle: Wikipedia

 

Presliophytum

Presliophytum ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Blumennesselgewächse (Loasaceae). Sie enthält drei Arten.

 

Beschreibung:

Es handelt sich um aufrecht wachsende, stark verzweigte und stets mit

Nesselhaaren besetzte Sträucher beziehungsweise einjährige Kräuter

(Presliophytum heucheraefolium), die aus einer starken, fleischigen Pfahlwurzel wachsen. Die unteren Blätter sind gegenständig, die oberen wechselständig,

die Blattspreiten sind eiförmig bis nierenförmig, am Rand leicht gelappt und gefurcht.

Die Blütenstände sind aus asymmetrischen und komplexen Dichasien zusammengesetzt. Die aufrecht stehenden Einzelblüten scheinen dabei unregelmäßig

gegenständig zu Laubblättern zu stehen, die jedoch frondose Vorblätter darstellen.

Die Blüten sind fünfzählig, die kahnförmigen Kronblätter weiß bis cremefarben. Es finden sich fünf Staminodiengruppen. Die drei äußeren sind verwachsen und bilden ein weißes Schuppenblatt (nectar scale), an dessen äußerer Seite sich drei lange, reinweiße Fortsätze finden.

Die beiden inneren Staminodien sind weiß und s-förmig. Die Staubblätter stehen in fünf Bündeln zu je 10 bis 15 Stück, die Samenanlagen sind tief in drei Lamellen geteilt. Die Frucht ist eine unterständige, annähernd runde Kapsel, die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24 (diploid).

Verbreitung:

Alle Arten sind endemisch in der Wüste im westlichen Peru, unterhalb von 2000 Meter Höhenlage. Sie wachsen dort an felsigen Hängen.

Systematik:

Die Gattung wird in die Unterfamilie Loasoideae, Tribus Loaseae eingeordnet, die nächstverwandte Gattung sind die Huidobria.

Zur Gattung zählen drei Arten:

Presliophytum heucherifolium (Killip) Weigend

Presliophtyum incanum (Graham) Weigend

Presliophytum arequipense Weigend.

Erstbeschrieben wurde Presliophytum 1900 durch Ignatz Urban und Ernst Friedrich Gilg als Sektion der Gattung Loasa. 1997 bzw. 2006 wurde sie dann im Rahmen umfangreicher systematischer Arbeiten zur Familie durch Maximilian Weigend als eigenständige Gattung aufgestellt.

 

Leider habe ich weder in meinen zahlreichen Pflanzenbüchern noch im Internet mehr Informationen über die

Pflanzengattung Presliophytum gefunden.

Quelle: Wikipedia

 


Heracleum mantegazzianum

Riesen-Bärenklau

Familie:

Apiaceae (Umbelliferae) (Doldengewächse)

Weitere Namen:

Herkuleskraut (de), Giant Hogweed (en), Parsnip Tree (en)

Vorkommen:

Heimat Kaukasus, in Europa und Nordamerika häufig als Zierpflanze in Gärten und Parks, auch oft verwildert an Wald- und Wegrändern. Besonders verbreitet in Skandinavien.

Beschreibung:

Mehrjährige Staude, 3 bis 5 m hoch, Blätter bis 1 m lang. Weiße Blüten in Dolden bis 50 cm Durchmesser. Stengel hohl, rot gesprenkelt, bis 10 cm Durchmesser. Blütezeit Juli bis September.

Wirkung:

Saft aus allen Teilen der Pflanze, besonders aus dem Stengel, wirkt phototoxisch. Kommt der Saft auf die Haut, und wird die Haut dann UV-Licht ausgesetzt (einige Stunden Sonne reichen bereits), kann am nächsten Tag Hautrötung, nach einem weiteren Tag starke Blasenbildung die Folge sein. Die Hautveränderungen gleichen etwa Verbrennungen zweiten Grades. Oft bleiben Narben zurück oder Pigmentveränderungen, die erst Jahre später verschwinden. Auch innerlich giftig.

Maßnahmen:

Entweder den Pflanzensaft oder die Sonne meiden. Der Saft lässt sich mit Wasser und Seife abwaschen. Cortisonsalbe. Gegebenenfalls Arzt aufsuchen.

Ähnliche Pflanzen:

Heracleum sphondylium (Wiesen-Bärenklau), in Aussehen und Wirkung ähnlich, Größe jedoch nur bis 1,50 m. In Europa häufig. Außerdem weitere Heracleum-Arten sowie Pastinaca sativa, Angelica archangelica (ebenfalls Familie Apiaceae).

 

Literatur: Benezra; Roth; "Der Spiegel" Nr. 33/1989; "JAMA" Dec 12/1980 Vol 244 No 23

 

Hippomane mancinella L.

Manzanillo-Baum

Familie:

Euphorbiaceae (Wolfsmilchgewächse)

Weitere Namen:

Manchineel Tree (en), Manchioneal (en)

Vorkommen:

Beheimatet im tropischen Amerika, wo er entlang von Ozeanstränden häufig dichte Gruppen bildet. Gelegentlich angepflanzt in Indien und anderen tropischen Ländern.

Beschreibung:

Kleiner verzweigter Baum mit hellbrauner glatter Rinde und sehr kleinen grünen Blüten. Die Früchte ähneln kleinen grünen Äpfeln. Der Baum enthält milchigen Saft.

Wirkung:

Chemisch. Auf der Haut erregt der Saft (nach ca. einer halben Stunde) heftiges Brennen, Entzündungen und Bläschen-Ausschlag mit nachfolgender Abschuppung der Oberhaut.

Gerät ein kleiner Tropfen des ätzenden Milchsaftes oder der Rauch des brennenden Baumes ins Auge, besteht die Gefahr des Erblindens. Sogar Regentropfen, die von einem Manzanillo-Baum fallen, können Hautschädigungen und schwere Augenreizungen verursachen.Alle Pflanzenteile sind auch innerlich sehr stark giftig und krebserregend.

Maßnahmen:

Haut waschen, Cortisonsalbe. Augen sofort mit Wasser ausspülen. Blasen steril abdecken. Tetanusprophylaxe, ärztliche Behandlung.

Ähnliche Pflanzen:

Die meisten Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae) enthalten einen milchigen Saft, der hautreizend und stark giftig ist, manchmal auch krebserregend.

 

Literatur: Roth; Dahlgren

Abbildung: Dahlgren

 

Holigarna arnottiana Hook.f.

Holigarna

Familie:

Anacardiaceae (Sumachgewächse)

Vorkommen:

Westindien in immergrünen Wäldern.

Beschreibung:

Hoher Baum, Wipfel dicht beblättert, Blätter groß und unbehaart. Fleischige, ovale Steinfrüchte in Trauben, kleine Blüten.

Wirkung:

Allergisierend und chemisch hautreizend. Der Rauch des brennenden Holzes kann ebenfalls gefährlich sein.

Maßnahmen:

Cortisonsalbe, Arzt aufsuchen, Tetanusprophylaxe.

Ähnliche Pflanzen:

Melanochyla und Campnosperma sind Gattungen mit ähnlicher Wirkung, die

im indo-malaysischen Raum vorkommen.

 

Literatur und Abbildung: Behl

 

Hura crepitans L.

Sandbüchsen-Baum

Familie:

Euphorbiaceae (Wolfsmilchgewächse)

Weitere Namen:

Sand-Box Tree (en), Jabillo (es)

Vorkommen:

Heimat tropisches Amerika. Gelegentlich angepflanzt in Indien und anderen tropischen Ländern. Gedeiht in niedrigen Höhenlagen.

Beschreibung:

Bis zu 25 m hoher Baum. Die Rinde ist mit vielen kurzen Stacheln besetzt. Unauffällige rötlich-braune Blüten, die Früchte ähneln kleinen Kürbissen und platzen mit lautem Knall, wenn sie reif sind. Deshalb kann es gefährlich sein, sie anzufassen. Der Baum enthält einen milchigen Saft.

Wirkung:

Chemisch hautreizend durch den ätzenden Milchsaft. Dieser kann Hautentzündungen, im Auge Hornhautschädigungen oder sogar Erblindung verursachen. Auch innerlich giftig. Giftig auch für Fische und Insekten.

Maßnahmen:

Haut waschen, Cortisonsalbe. Augen sofort mit Wasser spülen, Augenarzt aufsuchen.

Ähnliche Pflanzen:

Die meisten Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae) enthalten einen milchigen Saft, der hautreizend und stark giftig ist, manchmal auch krebserregend.

 

Literatur: Roth; Dahlgren; Behl

Abbildung: Schoser

 

Jatropha urens L.

Stinging Spurge

Familie:

Euphorbiaceae (Wolfsmilchgewächse)

Vorkommen:

Tropisches Amerika und Karibik in niedrigen und mittleren Höhenlagen.

Beschreibung:

Staude, Strauch oder kleiner Baum mit weißen Blüten und milchigem Saft. Die ganze Pflanze ist dicht mit langen steifen Brennhaaren besetzt.

Wirkung:

Mechanisch-chemisch durch Brennhaare. Leichte Berührung kann starkes Brennen und Schmerzen verursachen, oft mit Gefühllosigkeit des betroffenen Hautbereiches für einen Tag oder länger. Häufig Blasenbildung.

Maßnahmen:

Evtl. Cortisonsalbe, Arzt aufsuchen, Tetanusprophylaxe.

 

Literatur und Abbildung: Dahlgren

 

 

 

Laportea canadensis

Wood Nettle

Familie:

Urticaceae (Brennnesselgewächse)

Vorkommen:

Nordamerika von Kanada bis Florida. Häufig in tiefliegenden Wäldern und an Flussufern. Bevorzugt nährstoffreiche Böden.

Beschreibung:

Bis 1,10 m hohe Staude mit grünlichen Blüten, Blütezeit Juni bis September. Oberirdische Teile mit Brennhaaren besetzt. Blätter im Gegensatz zur Brennnessel wechselständig.

Wirkung:

Mechanisch-chemisch durch Brennhaare. Nach Berührung der Pflanze Brennen und Juckreiz, Hautrötung und evtl. Blasenbildung. Junge Blätter sind gekocht essbar.

Maßnahmen:

Normalerweise keine. Saft von Impatiens- oder Rumex-Arten kann lindern. In schwereren Fällen Cortisonsalbe, Arzt aufsuchen, Tetanusprophylaxe.

Literatur und Abbildung: Peterson

 

Laportea spp.

Tree Nettle

Familie:

Urticaceae (Brennnesselgewächse)

Weitere Namen:

Fever Nettle (en)

Vorkommen:

Häufig in subtropischen und tropischen Regionen in Europa, Asien und Australien. Vorkommen in Sekundärwäldern und Dickichten.

Beschreibung:

Sträucher oder kleine Bäume mit unauffälligen weißen oder grünlichen Blüten. Blätter sind mit Brennhaaren besetzt, meist auch Blattstiele und andere Teile.

Wirkung:

Starke mechanisch-chemische Hautreizung durch Brennhaare. Nach leichter Berührung starkes Brennen und Hautjucken. Später Rötung und oft Blasenbildung. Nach großflächigem Hautkontakt können auch Schlaflosigkeit und Fieber die Folge sein.

Maßnahmen:

Betroffene Stellen in einer Lauge baden. Cortisonsalbe, Arzt aufsuchen, Tetanusprophylaxe.

 

 Literatur: Merrill

 

 

 

Melanorrhoea usitata Wall.

Burma Lac Tree

Familie:

Anacardiaceae (Sumachgewächse)

Weitere Namen:

Burmese Lacquer Tree (en), Rengas

Vorkommen:

Manipur (Ostindien), Burma, Thailand.

Beschreibung:

Großer Laubbaum, Zweige und Blätter behaart, Blüten weiß (Januar bis März),

Steinfrucht rot und fleischig, ca. 1 cm Durchmesser. Aus der Rinde wird der schwarze

Burma-Lack gewonnen.

Wirkung:

Allergisierend und chemisch hautreizend. Der Rauch des brennenden Holzes kann

 

ebenfalls gefährlich sein.

Maßnahmen:

Cortisonsalbe, Arzt aufsuchen, Tetanusprophylaxe.

 

Metopium toxiferum Krug.

Black Poison Wood

Familie:

Anacardiaceae (Sumachgewächse)

Weitere Namen:

Poison Bark (en), Doctor's Gum (en)

Vorkommen:

Westindische Inseln, Bahamas, Südflorida, Yucatan, Belize, Kuba, Jamaika. Häufig in offenem Gelände.

Beschreibung:

Strauch oder kleiner Baum bis 12 m Höhe, Rinde gelblich-braun, Äste weit ausladend. Die 3- bis 7-teiligen Blätter sind bis 30 cm lang und hellgrün, oben glänzend, unterwärts matt. Blüten weiß, Beeren gelb-orange. Der Milchsaft tritt manchmal von selbst aus Rinde und Blättern aus und wird an der Luft schwarz.

Wirkung:

Chemisch hautreizend und allergisierend. Bei Kontakt mit dem Saft entwickeln 70% der Europäer einige Tage später juckende Papeln an der Kontaktstelle, die sich zu Bläschen entwickeln und einige Wochen bleiben. Der Rauch des brennenden Holzes ist ebenfalls hautreizend.

Maßnahmen:

Cortisonsalbe.

 

Literatur: Jackson; Dahlgren

 

Microcystis spp., Anabaena spp., Lyngbya spp. etc.

Blaualgen

Mehrere Familien der Ordnung Cyanophyta

Weitere Namen:

Blue-Green Algae (en), Cyanobacteria (en)

Vorkommen:

Weltweit, besonders in warmen Gegenden, sowohl in Salzwasser als auch in Süßwasser.

Beschreibung:

Diese Algen färben das Wasser manchmal grün oder bilden einen blaugrünen Schaum (Ausblühung) auf der Wasseroberfläche. Ein schlechter (modrig-erdiger) Geruch kann auf die Anwesenheit dieser Algen hindeuten.

Wirkung:

Chemisch durch algeneigene Giftstoffe. Nach Schwimmen in Wasser, das Ausblühungen von Cyanobakterien enthält, können schwere Hautentzündungen auftreten. Innerhalb einiger Minuten bis einiger Stunden nach dem Schwimmen können Jucken und Brennen auftreten an Hautstellen, die mit den Cyanobakterien in Kontakt gekommen sind. Sichtbare Dermatitis und Rötungen entwickeln sich nach 3 bis 8 Stunden, gefolgt von Blasen und starker Abschuppung.

Maßnahmen:

Haut und Augen waschen. Kortisonsalbe. Oral gegebene Antihistamine können den Juckreiz mindern.

 

Literatur: Mitchell/Rook; WHO Guidelines

Abbildung: environment.act.gov.au

 

Mucuna pruriens Dc.

Juckbohne

Familie:

Fabaceae (Leguminosae) (Schmetterlingsblütler)

Weitere Namen:

Cowhage (en), Cow-Itch (en)

Vorkommen:

In den gesamten Tropen verbreitet in Gebüschen und Sekundärwäldern.

Beschreibung:

Schlingpflanze mit weißlich-grünlichen bis violetten oder roten Blütenständen, Blüten manchmal behaart. Fruchtschote 10 bis 13 cm lang, mit ca. 5000 leicht abbrechenden Härchen besetzt. Die Haare an Frucht und Blüte sind 1 bis 2,5 mm lang, tragen Widerhaken und enthalten Juckreiz erzeugendes Mucunain.

Wirkung:

Die Haare wirken mechanisch-chemisch hautreizend. Gelangt eines der Härchen auf die Haut, kann bereits Juckreiz wahrgenommen werden. Nach Kontakt mit behaarten Pflanzenteilen nach einigen Minuten Hautrötung und kleine Papeln oder Urtikaria (Nesselfieber oder Nesselsucht). Die Härchen der Mucuna fallen leicht ab und können so Kleidung oder andere Gegenstände kontaminieren. Getrocknete Pflanzenteile bleiben wirksam. Ernste Gefahr droht nicht, außer wenn diese Härchen ins Auge gelangen, dann ist sogar Erblinden möglich.

Maßnahmen:

Um die Haare von der Haut zu entfernen, gelten Tesafilm und Waschen mit Wasser und Seife als nützlich. Bei Hautentzündung Cortisonsalbe.

Ähnliche Pflanzen:

Die verwandten Arten Mucuna biplicata, M. cyanosperma, M. atropurpurea, M. gigantea, M. hirsuta, M. monosperma, M. nigricans.

M. melanocarpa in Äthiopien. Es gibt jedoch auch ungefährliche Mucuna-Arten.

 

Literatur: "JAMA" Jan 17/1986 Vol 255 No 3; Merrill(1); Roth; Behl

Abbildung: Merrill

 

Opuntia spp.

Opuntie

Familie:

Cactaceae (Kaktusgewächse)

Weitere Namen:

Sabra (en), Indian Fig (en)

Vorkommen:

Die etwa 200 Arten sind im tropischen und subtropischen Amerika beheimatet und in andere Erdteile eingeschleppt worden. Sie sind an trockenen Plätzen häufig zu finden. Auch als Zimmerpflanze beliebt.

Beschreibung:

Baum- oder strauchförmige Kakteen mit ovalen, flachen Segmenten und breit-trichterförmigen gelben oder roten Blüten. Blütenblätter klein, walzenförmig, fallen kurze Zeit nach dem Erscheinen wieder ab. Bedeutung als Survivalpflanze in der Wüste: Die eiförmigen Früchte sind geschält roh essbar. Das aus den Segmenten herauspressbare klare Wasser ist trinkbar, geschälte junge Segmente sind gekocht essbar.

Wirkung:

Mechanisch, nur teilweise chemisch. Die meisten Kakteen sind mit Dornen bewehrt, Opuntien sind am unangenehmsten, weil ihre feinen Dornen schon bei der leichtesten Berührung in die Haut eindringen und dann abbrechen. An der Pflanze haftender Schmutz wird dabei mit in die Haut eingebracht. Die Folge sind Papeln und Pigmentveränderungen, die nach einigen Monaten wieder verschwinden. Das Symptom wird Sabra-Dermatitis genannt und ähnelt Krätze.

Maßnahmen:

So weit möglich, die Dornen vorsichtig mit Tesafilm oder Pinzette von der Haut entfernen, Tetanusprophylaxe.

Ähnliche Pflanzen:

Andere Kakteenarten.

 

Literatur: Behl; Benezra

Abbildung: Schoser

 

Semecarpus anacardium L.

Ostindischer Tintenbaum

Familie:

Anacardiaceae (Sumachgewächse)

Weitere Namen:

Marking Nut Tree (en), Kidney Bean of Malacca (en), Markfruchtbaum (de)

Vorkommen:

Im tropischen Indien beheimatet, in allen tropischen Ländern gelegentlich kultiviert. Wild in Sekundärwäldern und Dickicht.

Beschreibung:

Laubbaum bis 13 m Höhe mit lederartigen, 20 bis 60 cm langen Blättern. Blüten gelblich-grün, Früchte schwarz, 25 mm lang. Die Fruchtschale enthält einen schwarzen Saft (Tinte), das Fruchtfleisch ist orangerot, süß und essbar.

Wirkung:

Kontakt mit dem schwarzen Saft der Fruchtschale kann nach einem halben Tag Juckreiz und innerhalb von 24 Stunden einen Ausschlag mit Blasenbildung verursachen. In indischen Wäschereien wird die Tinte manchmal zum Markieren von Wäschestücken benutzt. Bei empfindlichen Personen können auch diese Markierungen beim Tragen der Kleidung einen Ausschlag hervorrufen, sogar noch nach mehrmaligem Waschen der Kleidung.

Maßnahmen:

Blasen steril abdecken, Cortisonsalbe. Markierungen aus der Wäsche entfernen.

 

Literatur: Roth; Behl; Benezra; Goldsmith

Abbildung: M S Gelle

 

Semecarpus cuneiformis Blanco.

Ligas

Familie:

Anacardiaceae (Sumachgewächse)

Vorkommen:

Philippinen und Sulawesi (Indonesien). Weit verbreitet in Dickichten in geringen Höhenlagen.

Beschreibung:

Strauch oder kleiner Baum, 3 bis 8 m hoch. Blätter 10 bis 25 cm lang. Blüten weißlich, 2 bis 2,5 mm lang, erscheinen auf den Philippinen Januar bis März. Steinfrucht 1 cm lang, der obere Teil der Frucht ist rötlich, fleischig, essbar.

Wirkung:

Allergisierend, sehr stark in der Wirkung. Herabtropfender Regen kann genügen, um Hautausschlag hervorzurufen.

Maßnahmen:

Gegebenenfalls Blasen steril abdecken. Cortisonsalbe, Arzt aufsuchen, Tetanusprophylaxe.

Ähnliche Pflanzen:

Semecarpus forstenii und S. heterophylla auf Sumatra und Java, dort Rengas genannt, wirken ähnlich stark.

 

Literatur: Hanewald

 

 

Smodingium argutum E.Mey.

Rainbow Leaf

Familie:

Anacardiaceae (Sumachgewächse)

Weitere Namen:

African Poison Ivy (en)

Vorkommen:

Südafrika.

Beschreibung:

Aufrechter oder kletternder Strauch oder kleiner Laubbaum bis 5 m Höhe. Zweige schlank und glatt. Blätter wechselständig, dreigeteilt, langgestielt. Jeder der 3 Blattteile 10 bis 12 cm lang. Kleine Blüten in behaarten Rispen. Frucht abgeflacht und geflügelt.

Wirkung:

Allergisierend. Manche Personen reagieren auf Kontakt mit verstreuten Hautausschlägen, die meistens heftig sind. Verantwortlich ist der Saft der Pflanze.

Maßnahmen:

Cortisonsalbe, ggf. Arzt aufsuchen.

 

Literatur: Benezra; Whiting     

Abbildung: Y Sell

 

Swintonia floribunda Griff.

Rengas

Familie:

Anacardiaceae (Sumachgewächse)

Vorkommen:

Süd-Burma.

Beschreibung:

Immergrüner hoher Baum, unbehaart, von Dezember bis März massenhaft hellgelbe Blüten.

Steinfrucht von lila Blütenblättern umgeben.

Wirkung:

Allergisierend und chemisch hautreizend. Der Rauch des brennenden Holzes kann ebenfalls gefährlich sein.

Maßnahmen:

Cortisonsalbe, Arzt aufsuchen, Tetanusprophylaxe.

 

 

 

 

 

Toxicodendron diversilobum Greene.

Western Poison Oak

Familie:

Anacardiaceae (Sumachgewächse)

Weitere Namen:

Pacific Poison Oak (en)

Vorkommen:

Westküste Nordamerikas von British Columbia bis Mexiko an bewaldeten Hängen und im Dickicht.

Beschreibung:

Kriechender Strauch bis 3 m Höhe oder mit Haftwurzeln bis 40 m kletternd. Sonst wie Eastern Poison Oak.

Wirkung:

Siehe Toxicodendron-Arten allgemein.

Maßnahmen:

Siehe Toxicodendron-Arten allgemein.

 

Literatur: U.S. Department of Health; Benezra; Roth; Peterson

 

 

Toxicodendron quercifolium Michx.

Eastern Poison Oak

Familie:

Anacardiaceae (Sumachgewächse)

Vorkommen:

Nordamerika, besonders im Südosten der USA in trockenen Waldgegenden.

Beschreibung:

Bis 1 m hoher Strauch mit 3-zähligen Blättern. Einzelblätter 3 bis 7 cm lang, gelappt, Unterseite leicht behaart und heller als die Oberseite. Blütezeit Mai bis Juni. Fruchtstände hängend.

Sonst wie Poison Ivy.

Wirkung:

Siehe Toxicodendron-Arten allgemein.

Maßnahmen:

Siehe Toxicodendron-Arten allgemein.

 

Literatur: U.S. Department of Health; Benezra; Roth; Peterson

 

 

 

 

Toxicodendron radicans L.

Giftefeu

Familie:

Anacardiaceae (Sumachgewächse)

Weitere Namen:

Poison Ivy (en), Eastern Poison Ivy (en)

Vorkommen:

In ganz Nordamerika, besonders Osten und Mitte der USA. Häufig in Wäldern und auf Feldern, in felsigen Canyons und an Uferböschungen. Unterhalb einer Höhe von 1300 m.

Beschreibung:

Kriechender Strauch bis 2 m Höhe, manchmal mit Haftwurzeln höher kletternd. Blätter grün, leicht glänzend, langstielig, 10 bis 35 cm und dreizählig. Mittleres Einzelblatt länger gestielt. Junge Blätter orange-braun mit gelblichen Adern. Blüten im Juni, gelb-grün, 5 mm. Beeren hart, in der Form einer geschälten Orange ähnlich, 5 bis 7 mm Durchmesser, grünlich-weiß oder gelblich, August bis März. Junge Pflanzenteile leicht behaart. Der Milchsaft, den die Pflanze enthält, wird an der Luft in wenigen Minuten dunkel.

Wirkung:

Siehe Toxicodendron-Arten allgemein.

Maßnahmen:

Siehe Toxicodendron-Arten allgemein.

 

Literatur: U.S. Department of Health; Benezra; Roth; Peterson

 

Toxicodendron vernicifluum Stokes.

Lacksumach

Familie:

Anacardiaceae (Sumachgewächse)

Weitere Namen:

Japanese Laquer Tree (en), Varnish Tree (en), Urushi (jp)

Vorkommen:

Japan, Mittel- und Westchina. Zur Gewinnung von Japan-Lack auch anderswo kultiviert.

Beschreibung:

15 bis 20 m hoher Baum mit 7- bis 13-zähligen Blättern. Einzelblätter sind 10 bis 20 cm lang und 3 bis 7 cm breit. Beeren strohgelb, 10 mm Durchmesser. Aussehen sonst wie Toxicodendron vernix. Der milchige Pflanzensaft färbt sich an der Luft in wenigen Minuten schwarz.

Wirkung:

Der Saft der Pflanze wirkt chemisch hautreizend und allergisierend. Nach dem Trocknen ist der Lack nur noch für die wenigsten Menschen hautreizend.

Maßnahmen:

Siehe Toxicodendron-Arten allgemein.

Abbildung: markmandesign.com

 

Toxicodendron vernix L.

Giftsumach

Familie:

Anacardiaceae (Sumachgewächse)

Weitere Namen:

Poison Sumac (en)

Vorkommen:

Nordamerika, besonders im Osten in sumpfigen Gebieten.

Beschreibung:

Strauch oder kleiner Baum bis 3 m, selten bis 7 m. Zweige orange-braun, später grau. Blätter bis 40 cm lang und 7- bis 13-zählig, Einzelblätter kürzer als 10 cm. Blütenstände flaumig behaart und länger als 10 cm. Beeren hart, rund, glatt, 5 mm Durchmesser, weiß, gelblich oder grau in hängenden Fruchtständen (Harmlose Sumach-Arten haben dagegen rote Früchte).

Wirkung:

Siehe Toxicodendron-Arten allgemein.

Maßnahmen:

Siehe Toxicodendron-Arten allgemein.

 

Literatur: U.S. Department of Health; Benezra; Roth; Peterson

Toxicodendron spp.

Toxicodendron-Arten, allgemein

 

Familie:

Anacardiaceae (Sumachgewächse)

Wirkung:

Allergisierend durch im Harz der Pflanzen enthaltenes Urushiol. Durch kleine Verletzungen der Pflanze kann Harz in geringen Mengen aus der Blattoberfläche austreten und dann auf die Haut einer Person gelangen, die das Blatt berührt. Solche kleinen Mengen können schon genügen, um eine Allergie auszulösen. Das Allergen dringt durch die unverletzte Haut in den menschlichen Körper ein. Der erste Kontakt bleibt jedoch meist ohne Reaktion. Bei späteren Kontakten an beliebigen Stellen der Haut entsteht ein Ausschlag dort und an den bei früheren Kontakten betroffenen Stellen. 24 bis 48 Stunden nach dem Kontakt treten Jucken, Rötung, Schwellung, und nässende Blasen auf. Entgegen landläufiger Meinung enthält die Blasenflüssigkeit kein Allergen und kann den Ausschlag nicht auf andere Menschen übertragen. Dies kann aber durch auf der Haut zurückgebliebenes Harz geschehen. Die Symptome erreichen ihren Höhepunkt etwa am fünften Tag, dann heilen sie ohne Behandlung in 1 bis 2 Wochen ab und hinterlassen keine Narben. Allerdings sind Sekundärinfektionen möglich, wenn die aufgehenden Blasen nicht steril gehalten werden. Dann sind Abszesse, Fieber und bleibende Narben möglich. Gelangt das Gift ins Auge, können schwere Entzündungen und vorübergehende oder bleibende Hornhauttrübung die Folge sein. Die durch den ersten Kontakt ausgelöste Allergie hält meistens viele Jahre lang an. 50% der Amerikaner reagieren schon bei flüchtigen Kontakten, nur 30% reagieren überhaupt nicht. Das Gift ist in den Pflanzen auch im Winter präsent, und auch in abgestorbenen und vermodernden Pflanzen. Rauchpartikel brennender Pflanzenteile verbreiten das Gift und können Haut und Atemwege angreifen. Das Allergen wird leicht verbreitet, z.B. durch Händeschütteln oder über das Fell streunender Haustiere. Das Urushiol bleibt außerhalb der Pflanze mindestens 1 Jahr lang aktiv und ist nicht in Wasser löslich, aber in Seifenlauge.

Maßnahmen:

Gründliches Waschen der Haut mit Wasser und Seife sobald wie möglich nach dem Kontakt mit der Pflanze, spätestens nach einigen Stunden, wird wahrscheinlich die Reaktion verhindern. Alkohol ist zum Reinigen ungeeignet, da er das Eindringen des Giftes in die Haut beschleunigt. Ist keine Seife vorhanden, kann auch der Saft von Impatiens-Pflanzen helfen. Spülen in fließendem Wasser ist besser als gar keine Maßnahmen zu ergreifen. Ausschlag kann mit Cortisonsalbe gelindert werden, bei starker Reaktion ist ein Arzt aufzusuchen. Bei sehr empfindlichen Personen kann es sinnvoll sein, durch vom Arzt verschriebene, oral einzunehmende Corticosteroide innerhalb von 24 Stunden nach Kontakt die allergischen Reaktionen zu verhindern. Will man Toxicodendron-Pflanzen aus einem Garten entfernen, ist es am sinnvollsten, sie mit allen Wurzeln auszugraben.

 

Literatur: U.S. Department of Health; Benezra; Roth; Peterson

 

Tragia spp.

Noseburn

Familie:

Euphorbiaceae (Wolfsmilchgewächse)

Vorkommen:

Ganz Indien. Die Gattung Tragia ist dort mit verschiedenen Arten vertreten.

Beschreibung:

Mehrjährige Kletterpflanze mit Brennhaaren. Blätter wechselständig und ungefiedert oder fingerartig 3-gefiedert, Kapselfrüchte.

Wirkung:

Mechanisch-chemisch durch Brennhaare. Nach Berührung der Pflanze Hautbrennen und Entzündung möglich.

Maßnahmen:

Cortisonsalbe, Tetanusprophylaxe.

 

Literatur und Abbildung: Behl

 

 

 

 

Urera baccifera

Ortiga

Familie:

Urticaceae (Brennnesselgewächse)

Weitere Namen:

Chichicaste (es), Nettle Tree (en)

Vorkommen:

Im tropischen Amerika häufig in niedrigen und mittleren Höhenlagen. Oft auch als Hecken angepflanzt.

Beschreibung:

Kleine Staude, Strauch oder kleiner Baum, mit Brennhaaren besetzt.

Wirkung:

Starke mechanisch-chemische Hautreizung durch Brennhaare. Nach leichter Berührung starkes Brennen und Hautjucken. Später Rötung und oft Blasenbildung. Nach großflächigem Hautkontakt können auch Schlaflosigkeit und Fieber die Folge sein. Wenn Blätter den Körper streifen, ruft dies starken Schmerz hervor, der 24 Stunden anhalten kann.

Maßnahmen:

Betroffene Stellen in einer Lauge baden. Cortisonsalbe, Arzt aufsuchen, Tetanusprophylaxe.

 

Literatur und Abbildung: Dahlgren

 

Urtica dioica L.

Große Brennnessel

Familie:

Urticaceae (Brennnesselgewächse)

Weitere Namen:

Stinging Nettle (en), Common Nettle (en)

Vorkommen:

Diese und andere Urtica-Arten sind weltweit sehr verbreitet an Waldrändern, an Wegen und auf Schutt zu finden, in den Tropen nur im Gebirge. Kulturfolger.

Beschreibung:

Bis 1,5 m hohe mehrjährige Staude mit aufrechtem unverzweigtem Stengel. Blüten grün, Blütezeit in der nördlichen gemäßigten Zone Juli bis Oktober. Oberirdische Teile sind mit Brennhaaren besetzt.

Wirkung:

Mechanisch-chemisch durch Brennhaare. Nach leichter Berührung der Pflanze Brennen und Juckreiz, Hautrötung und evtl. Blasenbildung. Die jungen Blätter sind ein beliebtes Wildgemüse, die Giftwirkung verliert sich beim Kochen.

Maßnahmen:

Normalerweise keine. Der Saft von Rumex-Arten (Ampfer, oft in der Nähe von Brennnesseln zu finden) soll angeblich Linderung bringen. In schweren Fällen Cortisonsalbe, Arzt aufsuchen, Tetanusprophylaxe.

Ähnliche Pflanzen:

Urtica urens (Kleine Brennnessel), Aussehen sehr ähnlich, jedoch nur bis 60 cm und einjährig. Über 500 weitere Urtica-Arten weltweit verbreitet.

 

Literatur: Roth; Benezra

 

Layout: Toxo

 

 

Alle Photos, Videos und Texte in den Rubriken PHOTOS, VERANSTALTUNGEN, NETZEAUSWASSER,

NEWS, PFLANZENSORTEN und VIDEOS wurden von mir kreiert und unterliegen meinem Copyright (Netzeauswasser).